Lauffen I erweist sich gegen die SG Ludwigsburg 1919 I als ausgeschlafener und gewinnt verdient mit 6,5 : 1,5

Vergangenen Sonntag traten wir bereits wieder gegen Ludwigsburg an, nachdem wir ja bereits vor 2 Wochen dort erfolgreich im Pokalfinale bestanden hatten, und da ihr schöner, geräumiger Klubraum

diesesmal nicht von einem anderen Verein in Anspruch genommen wurde, mußten wir nicht wie zuletzt in die Fahrschule umziehen, wo es mit acht Brettern dann vielleicht doch etwas zu eng geworden wäre … :-).

Trotz der Tatsache, dass man streng genommen ganz besonders früh begann – schließlich war die Nacht bedingt durch die sommerzeitbedingte Zurückstellung der Uhren 1 h kürzer als sonst und man startete daher quasi bereits um 8:00 Uhr (mußte das eigentlich sein!? Ich meine mich zu erinnern, daß in den vergangenen Jahren an diesem Wochenende ein Verband spielfreier Tag war …) – kam unser Team gut aus den Eröffnungsstartlöchern!

So glich Ersatzmann Norbert mit Schwarz in einer unspektakulären Kurzpartie rasch aus, und nachdem sich auch sein Gegner anscheinend in keiner großen Kampfeslaune befand, schlossen die beiden rasch Frieden.

Auch in der Partie von BMW wurde das Gleichgewicht nie ernsthaft gestört, ja, sie war sogar entgegen den sonstigen Partien, die wir von ihm gewohnt sind, so spannungslos, daß er sie bei der gemeinsamen Analyse später erst gar nicht vorführen wollte und ich darauf verzichte, sie hier einzustellen. Jedenfalls endete auch diese Partie konsequenterweise mit remis.
So blieb es Thomas vorbehalten, uns in Führung zu bringen – auch er erlangte mit den schwarzen Steinen rasch bequemen Ausgleich in einer aktiven Stellung, und nach einem unscheinbaren, aber spielentscheidenden Springerfehlzug an den Rand, gelang es ihm, die gegnerische Königstellung aufzureißen und – obwohl er ein sehr schönes Matt mit Damenopfer übersah – souverän vollstrecken. -> zur Partie

Axel konnte diese Führung dank eines relativ souveränen Sieges weiter ausbauen, nicht zuletzt, weil er sich in der Eröffnung irgendwann darauf besann, nicht immer mit dem weißfeldrigen Läufer zu ziehen … :-). Als in sein Gegner dann noch ihn bereits sehr schwieriger Stellung noch zu einem ohnehin geplanten Zug zwang, konnte er die gegnerische Königstellung aufreißen und den Wanderkönig letztlich zur Strecke bringen!

Ersatzmann Nummer 2, Uwe Bertz, bekam die ganze Partie über von seinem Gegner Chancen in Hülle und Fülle geboten, ohne jedoch das je ein glasklarer Vollstrecker darunter auszumachen gewesen wäre, und so gelang es ihm nicht, aus der Fülle der Möglichkeiten einen Gewinnweg herauszufiltern, sodaß die Partie zu guter Letzt verflachte und Frieden geschlossen wurde.

Den noch notwendigen Punkt zum Gesamterfolg erzielte recht glücklich Holger, der zwar einen Bauern gewann (was eigentlich auch ganz gut aussah), seinem Gegner ihn jedoch dadurch einen Konter ermöglichte, dessen Stärke nahezu unmöglich vorherzusehen war!

Da sein Gegner allerdings zu viel Zeit verbrauchte, um die gewinnbringenden Züge zu finden, kam, was kommen mußte – er überschritt in völliger Gewinnstellung die Zeit!

Und so liefen nach 4 h Spieldauer gerade einmal noch zwei Partien, von denen die von Bruno als nächste beendet war. Auch er hatte mit den schwarzen Steinen dank einiger gegnerischer Ungenauigkeiten und Fehler rasch das Zepter übernommen und kam so schnell zu klaren Vorteil, obwohl er sogar die eine oder andere Chance auf eine noch bessere Stellung ausließ. So verzichtete er unter anderem auf einen möglichen Bauerngewinn, da er befürchtete, daß sein Läufer gefangen werden würde – dies wäre zwar auch möglich gewesen, hätte aber den weißen König den Kopf gekostet! Da aber sein Gegner, der bis dahin alle seine bisherigen 7 Partien remis gehalten hatte, weiterhin nicht seinen besten Tag erwischt zu haben schien, konnte er in einem Endspiel mit zwar ungleichfarbigen Läufern, aber auch zwei gesunden Mehrbauern abwickeln und letztlich souverän gewinnen. -> zur Partie

Und so war es letztlich mir vorbehalten, den Mannschaftskampf nach einer fast 5 3/4 h dauernden Schlacht zu beenden. Diese Partie zählt sicherlich nicht gerade zu meinen besten, dafür aber wohl zu meinem gehaltvollsten! Nachdem ich ja vor zwei Wochen Zeuge wurde, wie mein Gegner gegen Frank Hoffmann im Pokal eine höchst zweifelhafte Variante spielte, entschloß ich mich zu versuchen, die gleiche Stellung zu bekommen und diese sogar gegenüber der Vorgängerpartie noch zu verbessern. Mein Gegner tat mir diesen Gefallen, und so erlangte ich schnell eine klar vorteilhafte, wenn nicht bereits gewonnene Stellung. Dann jedoch spielte ich etwas unkonzentriert, sodaß mir der Vorteil in den Fingern zerrann. Da die Stellung immer komplizierter wurde, verbrauchte ich sehr viel Zeit, während mein Gegner teilweise sehr schnell spielte. Allerdings hatte selbst er nach 40 Zügen nur noch 10 min bis zur Zeitkontrolle, während mir noch 30 s verblieben waren. Zu diesem Zeitpunkt war das auf dem Brett stehende Turmendspiel von Schwarz einfach remis zu halten (womit ich mich bereits abgefunden hatte) – wenn er dies gewollt hätte! Mein Gegner legte nun nämlich genau dasselbe Verhalten wie bereits vor zwei Wochen im Pokal an den Tag, als er in einer totremisen Stellung noch einen „Gewinnversuch“ gestartet hatte, welcher auch ins Verderben hätte führen müssen, er jedoch noch von Frank ins remis entkommen gelassen wurde. Ich jedoch nutzte letztlich die Chance, durch das verfehlte Abtauschangebot des Turmes in ein Bauernendspiel abzuwickeln, in dem mein Gegner zwar als erster einen Bauern in eine Dame umwandeln konnte, mein Bauer jedoch mit Schach zu Dame ging, sodaß ich mit meinem König nahezu ungestört zu seinen festgelegten Bauern am Damenflügel marschieren konnte, um zu guter Letzt nach einem weiteren Damentausch mit einem Bauerndurchbruch einen weiteren Bauern zur Dame umwandeln und so meinen Gegner zur Aufgabe bewegen konnte, noch bevor er sich selbst eine weitere Dame holen konnte, welche allerdings nach zwei Zügen bereits wieder verloren gewesen wäre (die Partie reiche ich noch nach)!

Und so begaben wir uns alle zufrieden zurück nach Lauffen in den Biergarten der Klosterlaube, wo wir den Tag bei herrlichem Wetter und meinem – dem allgemeinen Vernehmen nach – sehr leckeren Geburtstagskuchen gemütlich ausklingen ließen … .

2 Gedanken zu „Lauffen I erweist sich gegen die SG Ludwigsburg 1919 I als ausgeschlafener und gewinnt verdient mit 6,5 : 1,5“

  1. Herzlichen Glückwunsch zu eurem souveränen Sieg! Nächstes Jahr klappt es bestimmt wieder mit dem Aufstieg. …Dh2+ bei Thomas war ja echt der Wahnsinn, schade!

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