Bericht vom 15. Zabo-Open in Nürnberg

Nachdem es mir im vergangenen Jahr so gut bei diesem Turnier gefallen hatte (Stichwort familiäre Atmosphäre), fiel die Entscheidung vergleichsweise leicht, wieder daran teilzunehmen und es auch ein wenig als Vorbereitung auf dieses Wocheende beginnende Verbands(-liga)runde zu nutzen. Ein weiterer Grund für die gute Athmosphäre ist nach meinem Empfinden auch, daß es sich bei dieser Veranstaltung im wesentlichen um ein Amateurturnier handelt – so war ich ja z.B. letztes Jahr an 2. Stelle gesetzt, und dieses Mal an 4.. Immerhin trat heuer mit GM Viesturs Meijers ein gestandener Profi an, und auch Ferenc Langheinrich (Elo 2446) und IM Boris Grimberg durften sich vor ihren Wertungszahlen her Hoffnungen auf einen der vorderen Plätze machen. Da das Turnier, bei dem traditionell auch noch „nebenbei“ der Nürnberger Stadtmeister ermittelt wird, ja aber nur 5 Runden hat, darf man sich im Grunde genommen keinen Aussetzer leisten, bereits ein Remis kann bei 140 Teilnehmern das aus für den Kampf um Platz 1 bedeuten, da im Regelfall in der Schlußrunde ja immer mindestens 2 Spieler 4/4 haben und dann den Sieg unter sich ausmachen können.Eröffnungsansprache

Die Eröffnungsansprache …

Eröffnungsansprache-2… mit mehr oder weniger konzentrierten Zuhörern.

Jedenfalls ging es für ganz gut los – ich traf tatsächlich auf den Gegner, auf den ich mich bereits abends zuvor vorzubereiten begonnen hatte! Ich wußte zwar nicht genau, mit welcher Farbe, aber ich spekulierte verstärkt auf Weiß, und hatte mir mit der Bekämpfung seiner Philidor-Verteidigung die besten Chancen ausgerechnet (und dafür sogar das Eröffnungsfallenbuch „Verflixte Fehler“ von Mazukewitsch (von 1986) mitgenommen) – es wurde dann zwar Schwarz, aber ich dachte mir noch „wer weiß, vielleicht kann ich es ja noch in einer späteren Runde gebrauchen …“ :-). Immerhin kam mir meine Vorbereitung insoweit zugute, daß ich schon in etwar wußte, was ich mit Schwarz spielen wollte und daß mein Gegner größere taktische Defizite aufwies und ggf. so anzupacken wäre:

Walter-Schnepp-200913

Stellung nach 21. De4

Bis hierher hat mein Gegner seine Sache gar nicht so schlecht gemacht … . Während andere hier schon längst Feierabend hatten (so hatte z.B. Runde 1Meijers das Glück, das sein Gegner nach 1.e4 c5 2.Sf3 e6 3.d4 cd: 4.Sd4: a6 5.a4?! Sf6 auf die grandiose Idee 6.Lg5 (??) verfiel, wonach Meyers nach dem logischen 6. …Da5+ 7.Dd2 (Ld2 De5-+) Lb4! 8.c3 Se4: 9.cb4: Dg5: bereits glatt auf Gewinn stand und die 40 Züge in ca. 10 Minuten herunterblitzen konnte!), war ich mir inzwischen gar nicht mehr so sicher, ob i c h überhaupt gewinnen würde! Höchste Zeit, die Stellung in taktische Fahrwasser zu lenken und den Gegner dort zu versenken! Ich zog hier daher f5, was mein Gegner mit Dd5+ beantwortete (natürlich nicht Df5:?? Sd4+ -+; ich rechnete jedoch mehr mit Df3, worauf jedoch Df7 sehr stark gewesen wäre …), was mir sehr recht war, da sich der König endlich nicht mehr in der Schußlinie befand! Zudem spekulierte ich darauf, daß er sich hier nun zu b4? hinreißen lassen würde, was er denn auch prompt tat! Hier verpaßte ich nun das starke, sofortige nehmen auf b4, nicht zuletzt, da mir meine Fortsetzung Tcd8 recht erfolgsversprechend erschien! Nach dem erzwungenen Df3 zog ich das geplante e4, worauf ihm nichts Besseres übrig blieb, als einmal auf e4 zu tauschen. Walter-Schnepp-200913-2Mein Gegner griff hier nun mit Dg4? fehl. Das weitere Nehmen des Bauern auf e4 mit dem Springer erschien mir wie auch meinen Gegner als nicht möglich, was auch zutrifft, es sei denn, man findet d e n Zug nach der logischen schwarzen Antwort Se5!Walter-Schnepp-200913-3

Was zieht Weiß hier am stärksten!?

Statt Dg4? wäre neben Se4:!? auch Dh5 möglich gewesen (siehe Partieanalysen). Danach konnte ich einfach auf b4 den Bauern nehmen und stand auf Gewinn. Einen interessanten Moment gab es jedoch noch in dieser Partie: Walter-Schnepp-200913-4

Hier zog mein Gegner wie von mir erwartet Sb5 und bot mir (auch damit hatte ich schon gerechnet) Remis an! Wie er mehr nach der Partie erklärte, dachte er tatsächlich, daß er hier besser stehen würde! Nach a6 (Tc5, was sich ebenfalls in Betracht zog, war auch möglich) gab er dann aber auf. Somit war ein guter Start geglückt!

Bei der Vorbereitung auf meine Zweitrundenpartie fiel mir dann auf, daß ich meinen Gegner durch die richtige Wahl meiner Zugfolge wohl in eine Philidor-Verteidigung bekommen würde! Und so kam es denn auch tatsächlich …Schnepp-Horneber-210913-1

Hier hatte ich nun tatsächlich den im oben beschriebenen Buch angeführten Aufbau gewählt, hatte jedoch bereits im Zug zuvor improvisieren müssen, und versank an dieser Stelle nun (in dieser Runde 😉 ) in tiefes Nachdenken (ca. 22 min) … . Immerhin fand ich wohl den praktisch stärksten Zug (worauf ich stolz bin)! Schnepp-Horneber-210913-2La2 ist zwar „nur“ der vierthäufigst gespielte Zug, hat aber statistisch die beste Punktausbeute (immerhin 72 %)! So sind bisher in der Datenbank 25 Partien zu finden (von 5,6 Millionen), in welchen dieser Zug gespielt wurde, nun jedoch werden es dann ja wohl bald 27 (!) sein 😉 … . Nun versank mein Gegner in tiefes Nachdenken … . Er entschied sich letztlich dazu, h6 zu ziehen, was ich mit dem coolen und abwartend starken h3 beantwortete. Nach dem weiteren a5 Sh4 La6? De3!Schnepp-Horneber-210913-3verfügte ich bereits über die klar bessere Stellung, und anstatt nun wie von mir erwartet und bereits in einer Vorgängerpartie geschehen Sg4 zu ziehen, was dort aber letztlich ebenfalls kein gutes Ende nahm,

Schnepp-Horneber-210913-4Stellung nach 30. … Da3 – wie schlug Weiß hier die schwarze Königstellung sehenswert vollends kurz und klein!? Auflösung s. Partieanalyse

spielte er stattdessen Sh7?, wonach ich bereits eine Gewinnstellung hätte erreichen können! Nach längerem überlegen verzichtete ich jedoch auf das absolut logisch erscheinende Sf5, da ich dachte, nach Lf6 Dg3 Kh8 Le3

Schnepp-Horneber-210913-5über keinen allzu großen Vorteil zu verfügen, was allerdings völlig unzutreffend ist! Denn Schwarz ist kaum noch im Stande, sich überhaupt zu rühren! Wie man auch in der Partieanalyse sehen kann … . So entschied ich mich letztlich für Sg6, was mein Gegner glücklicherweise mit Tfe8

Schnepp-Horneber-210913-8

beantwortete. Hätte er stattdessen Lg5 gezogen, wäre ich wohl in einer kaum erkennbare Falle gerannt! Nach Df3 Lc1:

Schnepp-Horneber-210913-6hätte ich mich wohl zu Sf8:?? (besser Tac1:!) hinreißen lassen und wäre dann wohl nach Sg5 Df5 Sf8:! Tac1:

Schnepp-Horneber-210913-7von Lc8 mit Damenfang aus all meinen Träumen gerissen worden!

Zurück zur Stellung nach Tfe8 – wie hättet ihr hier fortgesetzt!?Schnepp-Horneber-210913-8Hier dachte ich wieder längere Zeit nach, und fand im letzten Moment das völlig antipositionell wirkende de:! (was mir wesentlich genauer erschienen als das ebenfalls gute Se7:+, während ich auf das sagenhafte Sb5!?! nicht einmal im Traum verfiel!), worauf mein Gegner leider auf das nahe liegende de:?? verzichtete – warum wohl!?

Nach einigen weiteren Zügen erreichten wir schließlich diese Stellung:

Schnepp-Horneber-210913-9

Hier griff Schwarz nun mit 21. … Tb8? (besser war b5!? mit etwas Gegenspiel) erneut daneben, worauf ich auf Td6:!? verzichtete, da ich es zurecht als ungenau ansah, und zog stattdessen das genauere a5! mit gewonnener Stellung, worauf es ihm aber gelang, mich mit c5 etwas zu verwirren.

Schnepp-Horneber-210913-10Hier verpaßte ich nun das starke ab:! und zog stattdessen Da4, was aber immer noch für mich gewonnen war.

Da meine Zeit jedoch inzwischen relativ knapp geworden war, griff sich im Endspiel fürchterlich fehl, und zog hierSchnepp-Horneber-210913-11

Sd5?, und erkannte erst nach Ausführung des Zuges, das der Schwarze statt des von mir erhofften Rückzuges des Turms selbigen auf einmal nach a4 ziehen und so meinen Läufer an den Turm fesseln konnte!

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Glücklicherweise trifft mein Gegner kurz darauf noch viel fürchterlicher fehl,

Schnepp-Horneber-210913-12als er hier nun mit dem Springer statt dem Turm auf a5 den Bauern schlug! Er hatte dabei schlichtweg nicht bedacht, daß mein Springer ja auch wieder nach c3 zurückgehen durfte … 🙂 . Als dann auch noch sein Turm quasi gefangen war, gab er schließlich die Partie auf.Schnepp-Horneber-210913-13

Die Vorbereitung auf die Nachmittagspartie gestaltete sich dann recht einfach – da ich nach Durchsicht von ca. 15 Weißpartien meines Gegners ca. acht verschiedene Eröffnungszüge gesehen hatte und es somit sinnlos gewesen wäre, etwas konkretes vorzubereiten, entschied ich mich einfach auszuruhen. Bei der Eröffnungszuglotterie wurde es dann „affig“ – 1.b4, also die Orang-Utan- oder Sokolski-Eröffnung! Das hatte ich in meiner langjährigen Turnierpraxis bisher wohl erst einmal auf dem Brett … . Aber soll man sich darüber wirklich so sehr beklagen!? Nach etwa zehnminütigen Nachdenken wählte ich schließlich die klassische Hauptvariante mit 1. … e5 und bekam auch eine vernünftige Stellung, aber auch nicht wirklich mehr, und als sich mir dann nicht nur die Möglichkeit zu einer Zugwiederholung bot, sondern mir diese sogar erzwungen erschien, ich etwas müde war und sich mir zu diesem Zeitpunkt noch die Möglichkeit bot, die komplette Sportschau anzusehen, fügte ich mich wohl klugerweise in die Punkteteilung.Mehlhorn-Schnepp-210913Schlußstellung Mehlhorn- Schnepp

Somit kam der vierten Runde eine absolute Schlüsselbedeutung zu! Nachfolgend nun die Stellung nach dem 10. Zug von Weiß in dieser Partie:Schnepp-Horneber-210913-2Wem diese Stellung bekannt vorkommen sollte, so hat er gut aufgepaßt! Denn tatsächlich handelt es sich um dieselbe Stellung, welche ich ja bereits zwei Runden zuvor auf dem Brett hatte! Nur mit dem Unterschied, daß ich dieses Mal viel besser vorbereitet war … 🙂 ! Ganz im Gegensatz zu meinem Gegner, der, wie ich an dieser Stelle bereits klar erkannte, meine Partie vom Vortag nicht kannte … . Seinen Zug 10. … a6 hatte ich noch erwartet (das er hatte in einer vergleichbaren Stellung einer Vorgängerpartie auch gezogen) und antwortete wie geplant mit h3. Sein Nehmen auf d4 hatte ich dann allerdings bereits nicht mehr auf der Rechnung gehabt … . Nach einigen beiderseitigen Irrungen und Wirrungen erreichten wir schließlich folgende Stellung:

Schnepp-Leopold-220913-1Stellung nach 22. … Se6!

Zu meinem größten Erstaunen mußte ich hier feststellen, daß ich wohl über gar keinen Vorteil mehr verfügte! Jedenfalls verbriet ich hier 25 min, um überhaupt eine vernünftige Fortsetzung zu finden, was mir mit Lc1 immerhin auch gelang. Le3 verwarf ich in diesem Moment noch wegen Da3. Nach Sd7 jedoch versuchte ich, ihn mit Le3!?Schnepp-Leopold-220913-2zu Da3? (Dc7!=) zu verleiten, wozu er sich auch tatsächlich hinreißen ließ. Dank des nunmehr ungedeckten Springers auf d7 konnte ich jetzt auf e6 zuschlagen …

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Hier zog mein Gegner nun Se5?!. Besser war jedoch das von mir erwartete Lh4 Dd7: Lg3:

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und hier nun Sb1! (und nicht, wie von mir geplant, fg3: Dc3: Ld4 Dg3 …). Nach Se5?! jedenfalls antwortete ich stark mit Ld4!. Nach Lh4?! (besser war Db4:) Dd6: Lg3: fg3:

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zog Schwarz nun nicht das von mir befürchtete Sf7, sondern griff mit Tf6? erneut daneben. Nach Dc5 stand ich endlich auf Gewinn, was mir aber noch gar nicht ganz klar war. Jedenfalls hoffte ich inständig darauf, daß mein Gegner hier

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nun „schlau“ seinen Turm entfesseln und gleichzeitig seinen Springer decken würde, da mir nicht klar war, was ich nach der erzwungenen Zugfolge Sd7 Dh5 Tg6 spielen sollte!?

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Hier nun hatte jedenfalls mein Gegner – welcher ja auch ansonsten nicht gar so schlecht spielte! – glücklicherweise seinen lichtesten Moment in dieser Partie, als er erkannte, wie Weiß hier schön gewinnen hätte können – erkennt ihr es auch (ich hatte es jedenfalls in meiner Zeitnot nicht erkannt, und war recht erstaunt, als mein Gegner mir die Lösung in der nachfolgenden Analyse präsentierte)!? Lösung wie üblich in der Partieanalyse! Jedenfalls spielte er dann tatsächlich „schlau“, und nach Le5: Te5:

Schnepp-Leopold-220913-8

De5:! gab er sofort auf.

Die Geschichte der Nachmittagspartie ist dann wieder schnell erzählt – ich dachte mir zunächst, daß ich nicht gegen einen der beiden „Überflieger“ des Turniers, Philipp (neuer Spitzname „Vishy“) Wenninger (früher Heilbronner Schachverein) kommen könnte, da er ja 4/4 hatte und somit wohl gegen den anderen Überflieger Meijers spielen müßte. Dabei übersah ich jedoch, daß sich noch ein dritter Spieler mit 4/4 im Turnier befand … . Und so kam es, wie es kommen mußte – ich wurde gegen Philipp gelost! Er studiert momentan in Erlangen (ca. 20 km entfernt von Nürnberg) Wirtschaftsmathe, weshalb es für ihn durchaus nahe lag, an diesem Turnier teilzunehmen. Jedoch wußte er Donnerstags noch gar nicht, ob er am nächsten Tag überhaupt am Turnier teilnehmen könnte, hatte er sich doch viel zu spät dazu entschieden und war die Höchstgrenze von 140 Spielern bereits erreicht worden! Hier hatte er das erste Mal Glück … . Dann hatte er das Glück, eine Wette (es nehmen neben ihm mindestens 2 weitere Spieler seines Vereins (Erlangen) teil) verloren zu haben, und „mußte“ deshalb in Runde 2 1.e4 spielen (anstatt des ansonsten üblichen 1.d4), und schlug die Königsstellung seines Gegners mit einer sehenswerten Schlußkombination kurz und klein! Auch wenn diese vielleicht nicht ganz perfekt gewesen zu sein scheint … – sorry, wenn ich die Stellung aus meiner Erinnerung heraus nicht richtig wiedergegeben haben sollte, falls du das lesen solltest, Philipp, einfach per Kommentarfunktion korrigieren! Nachtrag 30.09.: Nachdem dies geschehen ist, nun die Korrektur – mit der korrekten Stellung!Wenninger-Luther-210913Hier folgte für die Galerie Te6!? (anstatt Lb3! +-) – nach Db2: Sg6: nahm Schwarz mit hg:?? zurück (besser Lf6! – s. Partieanalyse), und nach Tg6:+ Kh7 Lf7: Se5 Lf8!! Sf7:Wenninger-Luther-210913-2 setzte Weiß mit Dd3! einen würdigen Schlußpunkt! Wer weiß, wie die Partie ausgegangen wäre, hätte er 1.d4 gespielt!? In Runde 3 gewann er dann mit Schwarz in vielleicht 15 Zügen und weniger als einer Stunde (Gesamtspielzeit!), und auch in Runde 4 machte er mit seinem Gegner wenig Federlesens (im Bild unten im roten T-Shirt).Runde 4-3

Und nicht genug damit, daß die Vorbereitungszeit schon sehr knapp bemessen war, ich war mittlerweile so groggy, daß ich mehr platt im Bett in meinem Hotelzimmer lag, als mich vorzubereiten. Irgendwann raffte ich mich aber doch noch auf, und schaute mir unsere erste Partie an, welche ja meine 1. Partie in der Landesliga für Lauffen gewesen war, und welche ich nach einer kleinen Ungenauigkeit von Philipp in überragender Manier gewinnen konnte. Natürlich war mir klar, daß er nicht wieder so ungenau spielen würde, aber ich erkannte dennoch ein gewisses Potential im weißen Aufbau, und beschloß daher, ihn zu wiederholen, sofern er es zuließe. Tatsächlich kam es dann auch zu einer Wiederholung unserer 1. Partie, im entscheidenden Moment wich er aber mit dem korrekten Zug ab, und zu meinem Erstaunen zog er auch die 4 nächsten Züge à tempo und bot im 18. Zug remis anSchnepp-Wenninger-220913

und da ich noch wußte, daß in dieser Stellung eh nicht viel herauszuholen war und zu allem Überfluß auch noch momentan den Schlüsselzug (Sf4!) für die nächsten 5 Züge (Sf4! Ta7! Ld4 Lf4: Lc5: Lc1: Lf8: Df8: Dc1: Te7!) vergessen hatte, und ja sowieso ziemlich geschafft war, nahm ich sein Angebot an. So endete diese „Partie“ nach gerade einmal 22 Minuten – 11 Minuten, in denen ich zu spät gekommen war, 8 Minuten für meine Züge, 2 Minuten, weil Philpp nicht gleich am Brett war bei meinem Eintreffen und 1 Minute (!) von ihm, um die 18 Züge herunterzuziehen. Er fragte mich dann, ob ich in der Rochade seine Partie gegen Epishin von den Stuttgarter Stadtmeisterschaften gesehen hätte, der in obiger Stellung statt Sf4 Sd4 gezogen hatte und auch remis spielte. Hatte ich nicht … . Er teilte mir auch mit, daß er ursprünglich bereits im 8. Zug remis anbieten wollte (ich hatte es mir sogar für meinen 1. Zug überlegt gehabt), und zeigte mir noch die obige kurze Schlußvariante. Er war auch mit dem Remis zufrieden, denn so war er „sicher im Geld“. Tatsächlich reichte es für die verdiente 2. Platzierung, da Meijers auch seine letzte Partie Runde 5-1gewann und mit 5/5 abschloß – herzlichen Glückwunsch beiden dazu! Wobei Meijers in einer Runde im Endspiel mit 2 Bauern weniger aber längere Zeit total auf Verlust gestanden war … . Bei mir reichte es zu Platz 6 (von 136 Teilnehmern), womit ich ganz zufrieden bin – nicht zuletzt, wenn man bedenkt, daß es anderen schlechter erging! So verlor z.B. IM Grimberg eine Partie – allerdings sah sein Versuch, die Königsindische Verteidigung mit dem Aufbau d4, c4, Sc3, e3 (?!), h4 und g4 zu widerlegen doch etwas zu riskant aus … . Alle weiteren Informationen findet man auf der Zabo-Webseite.

Ich kann nur noch einmal an alle appellieren, doch auch einmal an diesem wirklich netten Turnier teilzunehmen!

5 Gedanken zu „Bericht vom 15. Zabo-Open in Nürnberg“

  1. wie immer die Berichte von Gunnar sind eine Bereicherung unserer HomePage. Vielen Dank.
    Die Schlusskombi von Philipp ist eine Augenweide!!!!

  2. Du hast Türme auf d1 und a8 vergessen;) Lf6 ist zwar dann immer noch der beste einzige Verteidigungszug jedoch immer noch Vorteil für Weiß;) Es kam noch Sxf7 und Dd3;)

  3. Ein sehr lesenswerter Bericht. Übrigens habe ich eben die 1. Runde des Unterland K.O.-Pokals ausgelost. Wie es der Zufall will, spielt Lauffen 1 zu Hause gegen Ludwigsburg 1 und Lauffen 2 auch zu Hause gegen Ludwigsburg 3. Tipp: Wenn beide Spiele gleichzeitig stattfinden sollten, dann könnten die Ludwigsburger Fahrgemeinschaften bilden. 😉
    Mannschaftsübergreifende Terminplanung sozusagen

  4. Danke für die „Blumen“! Ich freue mich auch immer über Kommentare, denn dann sehe ich, daß die Artikel auch gelesen werden 🙂 .

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