4er-Mannschaftspokal auf deutscher Ebene – klar unter den Möglichkeiten geblieben …

Am Samstag nahm unsere Mannschaft qualifiziert als amtierender württembergischer Pokalsieger an der 1. Runde des 4er-Mannschaftspokals auf deutscher Ebene in Ladenburg teil. Die Auslosung, bei der unser Gegner SC Caissa Schwarzenbach (2. Liga), der uns von einer (Un-)Glücksfee in zudem ungünstiger Konstellation (wir erstgenannt und somit Schwarz am 1. Brett) zugelost wurde, noch nicht zugegen war, bescherte uns bereits die erste unangenehme Überraschung, da dies der nominell am stärksten angetretene Gegner sein sollte. Da unsere Gegner dann mit ca. 20 Minuten Verspätung antraten, hätte es ja sogar beinahe zu einem kampflosen Weiterkommen gereicht, aber das hätte denn auch einen faden Beigeschmack gehabt … . Und so wie wir mit unseren Möglichkeiten umgingen, hatten wir es irgendwo auch nicht verdient!

Denn als erster war Holger fertig, den wir an Brett 3 gesetzt und so die Weiß gegeben hatten. Er spielte zunächst gegen seinen um ca. 150 Wertungspunkte höher eingestuften Gegner sehr solide, und dementsprechend wurde das Gleichgewicht auch nicht nennenswert gestört. Als dann sein Gegner auf die Idee verfiel, ihm eine nette Falle zu stellen, reagierte er ebenfalls (noch) korrekt, sodaß eigentlich nun sein Gegner in seine eigene Grube hätte fallen müssen, denn Holger stand schlicht glatt auf Gewinn!Scherer-Tabatt-250114-1

Ld4-f2?? erwies sich nach g3! als recht nachteilhaft …

5 Züge später war es dann auch tatsächlich vorbei – da aber leider nur noch einer davon keine Ungenauigkeit oder gar Fehler gewesen war, mußte Holger die Segel streichen (-> zur Partie)! Scherer-Tabatt-250114-2

Stellung nach Tf1-f5?? – Schwarz beendete die Partie mit …!?

Ein echt herber Rückschlag … .Ladenburg-6

Und der nächste ließ leider nicht lange auf sich warten! Um Weiß zu haben, mußte ich mich an das 2. Brett setzen, wo wir dann als einziges nominell stärker waren. Nachdem ich die Eröffnung evtl. noch besser hätte behandeln können, entschloß ich mich im Mittelspiel ein starkes Bauernopfer zu bringen, Schnepp-Müller-250114-1

Hier war e6 tatsächlich stark!

was mir denn auch tatsächlich eine Stellung mit großen Vorteil einbrachte. Leider spielte ich dann (nicht zuletzt aufgrund der unsinnig verkürzten Bedenkzeit) in Zeitnot teils sehr schlecht, übersah einige gute Möglichkeiten oder schätzte sie einfach falsch ein (z. B. hätte ich mit dem König meinen Springer decken können,Schnepp-Müller-250114-2

Kh2!! erwägt man wohl, spielt es aber doch eher weniger …

wonach dieser jedoch gefesselt gewesen wäre – und das hätte zumindest eine fast gewonnene Stellung ergeben! -> Partie), und verlor am Ende sogar noch!Schnepp-Müller-250114-3

Nach Sfh5! wäre es wohl noch remis geworden!

Einfach unglaublich … .

Auch Thomas an Brett 1 hatte seinen nominell klar überlegenen Gegner mit Schwarz 1 a im Griff, und alles schien auf ein sicheres Remis hinauszulaufen, als er im 31. Zug auf die ziemlich schlechte Idee verfiel, seinen schlecht postierten Springer gegen seinen starken Gegner völlig unnötigerweise mit einem billigen Trick ins Spiel zurückzubringen … .Oberhofer-Heinl-250114

Sa6-b4? (mit der Idee Lb4: ab4: Db4? (Kg2! – s. Partie) Df7+ nebst Dd5:) erwies sich als Reinfall …

Dieser reagierte jedoch ausgezeichnet, und letztlich kostete es Thomas einen Bauern und schließlich die Partie.

Ladenburg-7

Als letztes spielte noch Frank, welcher um die 20 -30 Züge lang auf Verlust oder nahe daran stand.Wild-Amos-250114

g4-g5! gewann hier eine Figur, und hätte wohl auch zum Sieg reichen sollen …

Es ist geradezu eine Ironie des Schicksals, daß ausgerechnet er, von dem man es aufgrund seiner Stellung am wenigsten erwarten konnte, den halben Ehrenpunkt für uns geholt hat – Daumen hoch dafür!Ladenburg-1

In der anderen Begegnung konnte sich die recht klar favorisierten Ladenburger äußerst knapp und glücklich mit 2,5 : 1,5 gegen die nominell schwächste Mannschaft, den SK Ludwigshafen, durchsetzen, und konnte dann tags darauf dank besserer Berliner Wertung sogar noch den Einzug ins Achtelfinale feiern – herzlichen Glückwunsch hierzu! Sie freuen sich auch schon darauf, wohl nächstes Mal wieder Gastgeber sein zu dürfen – dann wohl auch für Baden-Baden!Ladenburg-5Ladenburg-3

Unsere Gegner aus dem württembergischer Pokalfinale, die Stuttgarter Schachfreunde, sind übrigens auch bereits leider ausgeschieden … (mit 1:3 gegen SK Ingolstadt -> alle Ergebnisse).

So bleibt uns im Moment wohl nur zu hoffen, daß es erneut gelingen möge, in das württembergische Pokalfinale vorzustoßen und uns so erneut für die deutsche Ebene zu qualifizieren, damit wir es dann irgendwann einmal besser machen mögen als zuletzt.

Ein Gedanke zu „4er-Mannschaftspokal auf deutscher Ebene – klar unter den Möglichkeiten geblieben …“

  1. netter Bericht, ihr seid immer aktuell.
    Aber warum verwendet ihr immer diese völlig unübersichtlichen 3D Diagramme?
    Nehmt doch einfach die 2D schwarz-weiss Diagramme wie man es auch aus den Büchern gewohnt ist.
    Diese 3D strengen wirklich an !

    Mfg
    René Dausch

Kommentare sind geschlossen.