Nachtrag zum verpatzten Auftakt in die Verbandsligasaison gegen Willsbach

Beim Start in die neue Spielzeit gab die 1. Mannschaft bei ihrem Gastspiel in Willsbach ein eher schwaches Bild ab. Obwohl uns bei dieser Begegnung 2 Stammkräfte fehlten, gingen wir als recht klarer Favorit ins Rennen. Die erste Partie endete mit einem Remisschluß nach 3-maliger Zugwiederholung im 12. Zug …

Pfaff-Widmer

 Pfaff – Widmer

Weiß hat hier nach gerade einmal 6 Zügen 2 Bauern für Entwicklungsvorsprung und die Drohungen Lg5 oder Lh6 geopfert, worauf sich Schwarz mit 6. … Sf6 zur Rückgabe eines Bauern und der Anberaumung der Zugwiederholung entschloß, und so auf andere gute Züge wie h5 oder wohl noch besser f5!? verzichtete. Nach 7.Dg7: Tg8 8.Dh6 Tg6 9.Dh4 Tg4 10.Dh6 Tg6 (Lf8!? 11.Df4 mit Kompensation war interessant) usw. wurde der Friedenschluß unterzeichnet.TSV Willsbach I - SK Lauffen I -1

Auch bei Holger passierte zur Abwechslung einmal nicht viel, er geriet mit seinem geliebten Königsgambit zur Abwechslung einmal nicht in Nachteil, wobei beim Rückgewinn des geopferten Bauern das Spiel rasch verflachte und folgerichtig ebenso remis endete … .TSV Willsbach I - SK Lauffen I -5

Wer ansonsten wann seine Partie beendete, habe ich leider nicht so recht mitbekommen, daher die Aufarbeitung so, wie ich denke, daß es passen könnte … .

So war BMW rasch in eine etwas unangenehme, leicht gedrückte Stellung geraten, hätte hier aber mit …

Werner-Lang-1

… 17.Dd2 das Gleichgewicht halten können, ohne vor einem zu Dauerschach führenden Opfer auf h3 Angst haben zu müssen. Er hatte jedoch leider zuviel Respekt davor, und entschied sich daher dazu, mit 17.Lg4?! die Stellung zu entschärfen …

Werner-Lang-2

… wurde aber nach dem folgenden kleinen Generalabtausch von seinem Gegner kalt mit dem starken

Werner-Lang-3

19. …g5! überrascht! Und anstatt nun die Nerven zu bewahren und beginnend mit 20.g3! zwar einen Bauern zu opfern, aber dafür die Kontrolle über das wichtige Zentrumsfeld e5 zu behalten, zog er 20. Kf2?! vor …

Werner-Lang-4

 … was ihn nach …

Werner-Lang-5

21. … Te6! noch tiefer in den Schlamassel brachte, und der Versuch, einen möglichen Turmzug nach f6 mit 22.g5 …

Werner-Lang-6

… zu verhindern, wurde von Schwarz meisterhaft mit 22. …f6! zur weiteren Aufrollung der Stellung und …

Werner-Lang-7

… letztlich zum Sieg genutzt.

Thomas hatte wie üblich in der Eröffnung etwas improvisiert und stand daher etwas schlechter, hätte hier …

Kleinknecht-Heinl-1

… aber mit 13. … Le7 den weißen Vorteil in Grenzen halten können – so jedoch …

Kleinknecht-Heinl-2

… sah er sich hier nach dem logischen weißen Vorstoß e4 bereits zu dem ziemlich zweischneidigen 14. … g5?! genötigt …

Kleinknecht-Heinl-3

… sodaß Weiß hier mit dem starken 17.g4! den Sh5 kaltstellen konnte …

Kleinknecht-Heinl-4

… und hier mit 18.h4? zwar die völlig richtige Idee verfolgte (den Bauern g5 entscheidend zu schwächen), dies zu seinem Unglück jedoch auf die falsche Art tat (f4!) …

… und Schwarz so den starken Konter 18. …h5 ermöglichte …

Kleinknecht-Heinl-5

… worauf Weiß beginnend mit gh:? vollends den Faden zu verlieren begann …

Kleinknecht-Heinl-6

… was Schwarz aber mit dem völlig unverständlichen 19. … Sgf5?? beantwortete und Weiß widerum – anstatt einfach auf g5 zu schlagen (+-) – 20.Sg3? zog. …

Kleinknecht-Heinl-7

Hier ist die Sache schon nicht mehr so einfach (22.Df3! statt Lh4?!) …

Kleinknecht-Heinl-8

… sodaß hier anstatt 22. …Db6 auch schon Le5:!? möglich gewesen wäre …

Kleinknecht-Heinl-10

… was wieder einmal zu recht interessanten Stellungen hätte führen können (so ist hier anstelle des solideren Kd6 (=) auch das etwas provokativere Ke6!? (auch =) möglich) …

Kleinknecht-Heinl-9

… da Weiß 22. …Db6 mit 23.Te1?? beantwortete, war es soherum mutmaßlich doch besser …

Kleinknecht-Heinl-11

… zumal Weiß hier eigentlich seine letzte Chance vergab (26.Tb1 statt Sf4??) …

Kleinknecht-Heinl-12

… aber auch Schwarz verpaßte einmal mehr den besten Zug (f2! statt Dd4:) …

Kleinknecht-Heinl-13

… und so „mußte“ eben Weiß mit 28.Le7:?? noch einmal schwerstens patzen, damit Schwarz endlich sicher auf Gewinn stand. Nach dem richtigen 28.Lg3 Le5: 29.Sd5:

Kleinknecht-Heinl-14

hätten sich wieder einmal recht abenteuerliche Stellungen ergeben können, z.B. nach 29. … Lc6?! (Tc5!) 30.Lb5! Lb5: 31.Tad1 …

Kleinknecht-Heinl-15

… wonach 31. …Tc3!? nach 32.Le5: letztlich zum Dauerschach führt, so jedoch …

Kleinknecht-Heinl-16

Stellung nach 32. …d4

 … 0:1! -> zur Partie

Holzinger – Sattler

Holzinger-Sattler

Schwarz scheint hier etwas gedrückt zu stehen, aber nach 13. …f5! (nimmt dem Sc3 das Feld e4) wäre noch nichts los gewesen. 13. …d5? ermöglichte Weiß dagegen die vorteilhafte Springerumgruppierung nach c5 …

Holzinger-Sattler-2

… jedoch spielte Weiß hier das etwas gekünstelt aussehende 17.Da3?!, …

Holzinger-Sattler-3

… was Schwarz jedoch leider – statt die Chance mit f5 nebst e4! beim Schopfe zu packen – mit 17. … Sf5?! beantwortete …

Holzinger-Sattler-4

… was aber nach 20.Sh4? (Tfd1 e4 Se1!) …

Holzinger-Sattler-5

… wegen 20. … e4! (De8?) wieder zum Ausgleich geführt hätte …

Holzinger-Sattler-6

… aber immerhin kam er dennoch noch zu diesem Vorstoß, nahm hier aber mit dem Bauern auf e4 zurück, was seinen Sd6 als dankenswertes Angriffsziel auf dem Brett hielt …

Holzinger-Sattler-7

… und hier nahm er zudem noch Abstand vom ursprünglich geplanten und auch recht guten 23. … g5 (Se5?!) …

Holzinger-Sattler-8

… was u.a. zu dieser hochtaktischen (Analyse-)Stellung hätte führen können, in welcher Weiß nur einen wirklich vernünftigen Zug gehabt hätte (s. die ausufernde Analyse :-)) …

Holzinger-Sattler-9

… aber er geriet schließlich hier mit 24. … Tf7? endgültig auf die Verliererstraße (1:0, 43).

Etliche interessante Momente hielt auch die Partie von Günther bereit:

Klotz-Kamm-1

Hier verpaßte er es zunächst, mit dem logischen 10. …d5! (Tb8?!) auszugleichen …

Klotz-Kamm-2

… was aber Weiß nicht richtig ausnutzte (13.c3! statt b3?!) …

Klotz-Kamm-3

… was Schwarz Tfe8 zur Vorbereitung von d5 ermöglicht hätte (13. …Dc5?!) …

Klotz-Kamm-4

… und hier wäre 15. …Se4:! statt a5?! stärker gewesen …

Klotz-Kamm-5

… wie auch hier (16. …Se4:! statt d5?!) …

Klotz-Kamm-6

… und auch hier wäre es einmal mehr möglich gewesen (19. …Se4:!? statt Sg4) …

Klotz-Kamm-7

… und hier verpaßte Schwarz mit 23. …f5 statt …

Klotz-Kamm-8

… Dd8 mit teils höchst verwickeltem Spiel die letzte reale Chance auf Gewinn zu spielen, denn wer bitteschön findet hier …

Klotz-Kamm-9

… nach 24. … f5 25.Sd4!! !?

Klotz-Kamm-10

Und dann noch mit Weiß hier zu allem Überfluß 31. …!! …

Klotz-Kamm-11

… oder hier 30. …!! …

Klotz-Kamm-12

… oder hier wieder das bereits bekannte 28. Sd4:!! …

Klotz-Kamm-13

… irgendwie schade, so verflachte die Partie und endete schließlich remis.

Schnepp – Kolb, nach 19.g4

Schnepp-Kolb-1

Wie man gut erkennen kann, war es mir gelungen, meinen Gegner in die Mangel zu nehmen, nichtsdestotrotz hätte er hier der alten Regel folgend, einen Flügelangriff mit einem Konter im Zentrum zu beantworten, mit 19. …d5! ein gewisses Gegenspiel erlangen können, nach 19. … h5? …

Schnepp-Kolb-2

… ergab sich für mich die Gelegenheit äußerst stark 20.Lg5! zu spielen, was …

Schnepp-Kolb-3

… 21. …Sf3:?? 22.Df4! bereits zu einer eigentlich glatt gewonnenen Stellung führte …

Schnepp-Kolb-4

… welche ich hier jedoch mit 23.Tf3:?? (einfach Dg4: und bald darauf 1:0) wieder wegwarf …

Schnepp-Kolb-5

… da ich hier übersehen hatte, daß 24. … Lh6! nach 25.Dh5 nicht zum sofortigen Verlust führt, da ja Tg8 mit Schach erfolgt! Und Schwarz dann Tg6 hat … . Daher entschied ich mich dazu, dieses Schach mit 25.Kh1 aus der Stellung zu nehmen, worauf Tg8 wegen Td6: nicht so gut gewesen wäre. Aber Schwarz spielte stark 25. …Te5! …

Schnepp-Kolb-6

… worauf ich hier mit 26.Dh5?! (statt Sh6: Kh6: Tg1!) weiter die Kontrolle über die Stellung verlor …

Schnepp-Kolb-7

… Schwarz hier aber glücklicherweise trotz ausreichend Zeit viel zu schnell 28. …De3? zog, was mir den Abtausch der Damen als auch den Rückgewinn des Minusbauern ermöglichte …

Schnepp-Kolb-9

… und Schwarz mit 35.h5 (Tg7 ist auch nur remis, z.B. nach d5) …

Schnepp-Kolb-10

… zur akkuraten Verteidigung mit …

Schnepp-Kolb-11

35. …Ld4! zwang …

Schnepp-Kolb-12

… und hier konnte ich mit 40.h6 größere Probleme stellen als mit Kg5 …

Schnepp-Kolb-13

… sodaß ich hier mit 47.Th4 ziemlich widerwillig in die Zugwiederholung einwilligte, und auf den interessanten Gewinnversuch Sf6!? verzichtete. -> zur Partie

Einen höchst unglücklichen, den Mannschaftskampf gut kennzeichnenden Verlauf, nahm auch die am Ende letzte noch laufende Begegnung von Bruno …

Geigle-Hähnle-1

Hier hatte Bruno zum letzten Mal die Chance, mit einem kleinen Vorteil aus der Eröffnung herauszugehen, verpaßte sie aber leider mit dem etwas oberflächlichen und (die schwarzen Felder) schwächenden 19.f3?! (19.Lc3! – s. Analyse) …

Geigle-Hähnle-2

… aber immerhin war noch nichts weiter passiert dank weiterer beiderseitiger kleiner Ungenauigkeiten, und noch nicht einmal hier nach 27.f4 (besser Td3=) war der Ausgleich ernsthaft bedroht …

Geigle-Hähnle-3

… wenn auch hier 28.Kc2! nicht mehr ganz so trivial war (wegen des Generalabtauschs auf d1 nebst Schach auf a1 und Verlust des Bauern a2, aber im Damenendspiel wird der c-Bauer sehr stark!) …

Geigle-Hähnle-4

… und hier 29.De3! schon erst recht nicht mehr (was aber immerhin Td2 abwehren würde) – aber 29.g5??, was dem Gegner einen Bauern direkt in den Rachen wirft, war doch etwas panikartig, und beruhte u.a. auf einer Fehlberechnung …

Geigle-Hähnle-5

… denn hier (Analysestellung) wollte Bruno Th1 nebst Da8+ spielen, was aber an schwarzem Td1 (Zwischen-)Schach gescheitert wäre …

Geigle-Hähnle-6

… aber Schwarz wich dieser „Falle“ (unnötigerweise) mit 31. … Td2!? aus, um dann auch nach 32.Da8+ (s. Diagramm) vielleicht zu vorsichtig mit Dd8? reagierte …

Geigle-Hähnle-7

… denn das so entstandene Turmendspiel bot Weiß immerhin noch einige praktische Chancen, vor allem, hätte Weiß hier 38.Tg1!? statt a5 gezogen.
So jedoch verlor Weiß vollends chancenlos!
Schaut man sich den Verlauf des Mannschaftskampfes an, so kann man resümierend feststellen, daß unsere Niederlage verdient war! Wir haben es einfach nicht so recht verstanden, die uns dargebotenen Chancen zu verwerten (im Gegensatz zu unseren Gegnern), zudem wurden zuviele z.T. krasse Fehler begangen. Bleibt nur zu hoffen, daß dies in kommenden Mannschaftskämpfen wieder besser wird, dann ja vielleicht auch wieder mit einer (noch) besseren Besetzung!?