Mal wieder Lehrgeld gezahlt !

Bei meiner zweiten Teilnahme an der offenen Heilbronner Vereinsmeisterschaft wollte ich nach meinem dritten Platz (2014) dieses Jahr ganz oben angreifen. Wollen kann man viel, aber dazu müssen dann auch die notwendigen Ergebnisse her. Nachdem ich die erste Runde locker gewinnen konnte, setzte es in Runde 2 gegen den Vorjahres-Zweiten Enis Zuferi einen Satz heiße Ohren. Die dritte Runde konnte ich erneut gewinnen und so stand am 26.03.2015 das Spitzenspiel gegen Titelfavorit und Vorjahressieger Robin Stürmer an. Wenn ich noch im Rennen bleiben wollte, musste ein voller Punkt her, um zumindest noch minimale Chancen auf den Titel zu haben. Da es schwierig ist sich gegen Robin vorzubereiten (da dieser sehr flexible Eröffnungen spielt) und ich schon mit 1. e4 h5 oder 1. e4 a5 genauso rechnen konnte wie mit konventionellen Eröffnungen, blieb der Vorbereitungskoffer im Schrank. Natürlich kam dann in der Eröffnung 1.e4 g6. Nach 8 Zügen fühlte ich mich in der Stellung ziemlich wohl und versuchte meine Entwicklung zu beenden, während Robin seine Bauern (fast) allesamt auf schwarzen Feldern platzierte.  Im 13. Zug musste ich grundsätzliche Entscheidungen treffen, entschied mich für 13. f5… da ich dachte das die schwarze Königsstellung suboptimal ist. ich konnte aber die Stellung sehr schwer einschätzen und so waren ziemlich viele Pläne und Ideen möglich (vielleicht zu viele!)

Nach 18. Zügen merkte ich, das meine Stellung trotz Minusbauer immer noch scharf war und einige taktische sowie positionelle Drohungen auf der Platte waren. Ich versuchte mitzuspielen und fand auch immer wieder gute Züge, obwohl auch meine Stellung mittlerweile wackelte. Der 23. Zug von Robin … Bxd4 gab mir dann vollends gutes Gegenspiel und hohe Remischancen. dadurch wurde die Bauernlawine im Zentrum gehemmt und der Damenflügel ging auf. Im 26. Zug mit … Tg8 hatte ich dann eigentlich Möglichkeiten auf Gewinn zu spielen,…27. Dc3+ wäre optional gewesen, aber so langsam bewegten wir uns beide um die 10-15 Minuten Marke und ich empfand die Stellung immer noch als äußerst fragwürdig.

Im 30. Zug hätte ich Sd6+… einstreuen sollen, entschied mich aber für Sf6+… ab da begann ich auch den Faden zu verlieren und ärgerte mich über viele verpasste Möglichkeiten, das Remis locker nach Hause zu schaukeln, anstatt mich nochmal voll zu konzentrieren. Ab dem 33. Zug ging es dann stetig Berg ab, ich hatte keine Ideen mehr wie ich das Spiel halten sollte und bekam wie letztes Jahr (äußerst unglücklich) wieder eins vor den Latz geknallt. Mit 2 aus 4 muss ich mich noch strecken um meine Vorjahresplatzierung zu bestätigen, während an der Spitze Robin und Enis (je 3,5 aus 4) einsam ihre Kreise ziehen. Für mich bleibt, dass ich gegen die Großen (bzw. über 2000 DWZ) Jungs mithalten kann, in den entscheidenden Phasen geht mir aber regelmäßig die Luft aus. Deshalb Mund abwischen und weitermachen um das Vorjahresergebnis zu wiederholen…

 

2. Platz Enis Zuferi (links) 1. Platz Robin Stürmer (Mitte) 3. Platz Frank Hofmann (rechts)
Heilbronner Vereinsmeisterschaft (offen) 2014:  2. Platz Enis Zuferi (links) 1. Platz Robin Stürmer (Mitte) 3. Platz Frank Hofmann (rechts)

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