Bezirksliga

Weihnachtlich glänzet der Wald freue dich Christkind kommt…- dieses Jahr zur zweiten Mannschaft etwas verfrüht beim 6.5:1,5 Sieg gegen Bad Rappenau 1

Mit vorweihnachtlicher Hochstimmung konnte auch das letzte Bezirksliga-(Heim-)Spiel im Jahr 2016 wieder in Stammbesetzung bestritten werden. Einerseits war es aus sportlicher Sicht auch für unsere zeitgleich gegen SV Ivanchuk 1 antretende dritte Mannschaft wichtig nicht vom Bezirksligateam kanibalisiert zu werden. Andererseits galt es auch den Schwung aus dem letzten Auswärtssieg mitzunehmen um das Abstiegsgespenst aus den Köpfen zu jagen (und die presseseitig großspurig getätigten Kampfansagen auch ein wenig zu untermauern). Hochmotiviert wurde sich daher ans Brett gesetzt um zu zeigen, dass die letzten Leistungen keine Zufallsprodukte waren und wie im letzten Spiel wurde eben auch dieses Mal geliefert.

Nach einem munteren Start mit von manchen Brettern doch recht ungewöhnlich schnellen Zügen ergaben sich bald recht aussichtsreiche Stellungen. Den Anfang machte dieses Mal Samietz am Brett 5. Der bisher so zuverlässige Punktelieferant musste sich mit den schwarzen Steinen jedoch einem sehr unglücklich entstandenen Mattangriff geschlagen geben. Nach kurzen Verstörungen an den Nachbarbrettern arbeiteten die übrigen Sieben eben noch konzentrierter am Ausgleich (…deshalb heißt das ja auch Mannschaft). Als Erster schaffte dies Eberhardt am Brett 7. Er knackte seinen Gegner dieses Mal mit den eigentlich so ungeliebten schwarzen Steinen und zeigte dabei, dass er mit dieser Farbe genauso gefährlich ist. Damit setzten auch dieses Mal diese beiden Spieler die ersten Akzente im Mannschaftskampf. Der nächste Punkt wurde von Kamm am zweiten Brett mit den weißen Steinen geliefert. Er zeigte ein besser ausgeprägtes positionelles Verständnis für die von beiden Spielern angestrebte Stellung und konnte dadurch seinen Gegner mit sicherem konstantem Druck erst schlechter stellen und dann vom Brett drücken. Seine verbundenen Freibauern im Endspiel konnten durch Schwarz am Ende nicht aufgehalten werden, besonders weil sein Gegner zu sehr auf eine für den Partieverlauf bedeutungslos gewordenen Springergabel gesetzt hatte. Aber auch ohne diese Fehleinschätzung wäre der Vormarsch der weißen Phalanx vermutlich nicht mehr zu stoppen gewesen. Hofmann am ersten Brett stellte mit seinem schwarzen Aufbau seinem Gegner eine Aufgabe, die diesen nicht nur eine beträchtliche Menge an Bedenkzeit kostete, sondern durch die er sich auch genötigt sah eine unkonventionelle Fortsetzung zu wählen. Danach konnte ihn unser Spitzenspieler geschickt überspielen und damit den nächsten Punkt einstreichen. Danach lieferte Teamchef Bauer mit den weißen Steinen. Er zeigte diesmal nicht nur umfassende theoretische Kenntnisse des geforderten Stellungstyps, sondern konnte diese auch mit eleganten taktischen Kniffen würzen und damit Materialvorteil „aufgabeln“. Wie schon zuletzt zeigte er zusätzlich auch gute Führungseigenschaften und ein gutes Timing. Wie ein Beamter zementierte er mit seinem wieder etwas ruhiger geführten sicheren Endspiel den eigenen Punktgewinn (ohne sich zu Opfern mit Mattangriff hinreißen zu lassen), was beim Stand von 4:1 auch seinem Team die Punkteteilung sicherte. Den Schlusspunkt für das Mannschaftsergebnis setzte dieses Mal unser Achter Zimmermann, der sich bei besserer Stellung auf eine Remis Schaukel des Gegners einlies um den im Abstiegskampf wichtigen zweiten Punkt auch für Lauffen verbuchen zu können. Damit war der „Weihnachtsbraten“ beim Stand von 4,5 : 1,5 eigentlich erlegt obwohl zwei Ergebnisse noch nicht ausgespielt waren. Auch dieses Mal hatten Bertz am dritten und Schuh am sechsten Brett die größten „Sitzerqualitäten“ (…oder brauchten wieder mal am längsten). Auch dieses Mal konnte die Gefühlsachterbahn Schuh wieder für Lacher bei der anschließenden Analyse sorgen. In einer etwas faden aber durchaus soliden weißen Angriffsstellung schaffte er es mit ein paar leichtfertigen Zügen eine Figur einzustellen. Im anschließendem Endspiel, dass zudem auch wieder in Zeitnot geführt werden musste (man hatte ja die Bedenkzeit damit aufgebraucht eine Figur einzustellen), konnte er jedoch seinen Gegner durch seine fahrige Spielweise und seine teils fragwürdigen Zugfolgen so stark einlullen, so dass dieser die Deckung eines eigentlich sicher beherrschten Freibauern zu sehr lockerte und dieser doch durchbrechen konnte – klassischer „Lucky Punch“ (…oder ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk?!?)- aber auch dieser Punkt zählte. Bertz am dritten Brett zeigte, dass sein kürzlich selbst verordnetes Trainingslager im letzten Urlaub Früchte getragen hat. Mit den schwarzen Steinen wehrte er alle weißen Angriffsversuche gekonnt ab. In einer zuerst nur leicht besseren Stellung zeigte er dann eine beeindruckende Geduld und verbesserte seine Stellung schrittweise und souverän. Die von ihm aufgestellte Bauernwalze im Zentrum konnte irgendwann von seinem Gegner nicht mehr aufgehalten werden, so dass dieser ebenfalls vom Brett gedrückt wurde. Dabei kämpfte er sich konzentriert und Schritt für Schritt durch eine lange Partie, was nicht nur aus sportlicher Sicht, sondern auch aus Sicht der Kampfmoral Achtung verdient.

Mit dem Endergebnis 6,5:1,5 kann man nun beruhigt und zufrieden in die Winterpause gehen. Man hat nicht nur zwei wichtige Mannschaftspunkte, sondern auch einige Brettpunkte für die Feinwertung bekommen, so dass in der Tabelle auf den vierten Rang (Punktgleich mit dem TSG Heilbronn) überwintert werden kann. Mit vier Mannschaftspunkten hat man mittlerweile auch ein kleines Polster von zwei Punkten auf die Abstiegsränge. Die Mannschaft hat nicht nur wieder bewiesen, dass man in der Liga gewinnen kann,  die erste Saisonhälfte hat auch gezeigt, dass sich die erzielten Brettpunkte relativ homogen auf alle Spieler verteilen. Zudem kann man im Zweifelsfall in den kommenden Spielen auf eine verstärkte Ersatzbank zurückgreifen, so dass man vor der zweiten Saisonhälfte keine Angst haben muss. Nichts desto trotz – es ist gerade einmal Halbzeit und es wird noch ein paar gute Spiele brauchen um sich auch diese Saison endgültig zu behaupten. Aber die letzten Ergebnisse zeigen: Die Formkurve zeigt eindeutig nach oben…. und bis zum Erstplatzierten Willsbach sind es auch nur drei Punkte!!! Vielleicht geht ja mit ein wenig Euphorie noch was ?!?

In diesem Sinne:

SCHÖNE WEIHNACHTEN UND EINEN GUTEN RUTSCH NACH 2017!!! (aus der „Propagandaabteilung“ des Bezirksligateams)