„Noch“ schlechter als beim letzten Mal …

… punkteten wir am Sonntag in der Landesliga auswärts gegen Bad Wimpfen. Hatte „zuletzt“ (also im Oktober 2011 …) lediglich der Schreiber dieser Zeilen „versagt“, indem er seine Gewinnstellung als letzter noch spielender nicht nutzen konnte und Wimpfen so mit einem 0,5:7,5 „davonkommen“ ließ, so waren wir wieder nahe dran, „zumindest“ dieses Ergebnis fast zu wiederholen … .
Und anfangs sah es auch noch ganz gut aus – zumal ich diesesmal als 1. nach ca. 2 1/4 h meine Partie beenden konnte, noch dazu mit einem besseren Ende als „zuvor“ …

… denn hier war nach 15.c4 die Messe eigentlich schon gelesen …

… und 16. … Sc5?! machte es mir dann endgültig einfach …

… mit 22.Lg6 gewann ich noch einen 2. Bauern …

… und nach 31.Ta8, womit Weiß einen 4. Mehrbauern gewinnen wird, gab Schwarz endlich auf.
So gefällt mir das! Einfach ein paar plausible Züge machen, auf Gewinn stehen, mit guter Technik vollstrecken, und Feierabend!

Danach dauerte es eine ganze Weile, bis Axel als 2. seine Partie beendet hatte – und leider hatte er seine zunächst klar bessere in eine ausgeglichene Stellung verwandelt, und dann diese auch noch in den Sand gesetzt …

… nachdem er hier anstelle von 19.Td4?! mit Tde1 oder Sd4 klaren Vorteil hätte behaupten können und Schwarz wohl eine lange Leidenszeit bevorbestanden hätte …

… oder mit 22.Tf4 zumindest noch einen kleinen Vorteil bzw. Te1 Ausgleich hätte behaupten können, statt seinen Traumspringer auf d4 abzutauschen …

… und mit 23.Ta4 wäre er immer noch praktisch besser gestanden, anstelle nach Te1??, dem darauffolgenden Turmtausch …

… und 24. … Te6 -+ auf verlorenem Posten zu stehen. Er versuchte es noch mit 25.Da5 (Dc3 Dc2:!), …

… aber das einfache 25. … h6 (auch g5!? gewann) erwies sich als ausreichend, umso mehr, als er die „Echoantwort“ 26.h3 (Dc2: -+) verpaßte, und mit g3 weitere Schwächen im eigenen Lager schuf …

… und da Schwarz hier mit 28. … Kh7! auch noch die letzte Klippe umschiffte (Kg7? 29.Dc3+ hätte Weiß noch eine geringe Chance eingeräumt), blieb Axel nach 29.Dc5 …

… 29. … Df3 nichts anderes übrig, als sich geschlagen zu geben.

Danach endeten mehrere Partien ziemlich gleichzeitig, so auch die von Alexander, deren Geschichte ziemlich rasch erzählt ist, denn hier wurde das Gleichgewicht kaum nennenswert gestört; mal stand Weiß etwas besser, dann Schwarz, dann wieder Weiß … – bis Alex 30. … Se5? zog …

… wonach Weiß mit 31.Se5: fe5: (Te5: 32.Tc7) 32.Sg1! (X e5) klaren, wenn nicht gar schon gewinnverheißenden Vorteil verzeichnet hätte … . Nach 31.Td1?! war sein Remisangebot schon eher verständlich, und wurde auch angenommen.


Für Holger endete etwar zum gleichen Dreh herum sein Spiel höchst unbefriedigend, nachdem er seine Gegnerin gleich zu Beginn mit einer für ihn ungewöhnlichen Zugfolge (welche ihm der „Teufel“ in der Vorbereitung eingeflüstert hatte … ;-)) wohl ziemlich aus dem Konzept brachte und so bereits nach 9 (!) Zügen praktisch auf Gewinn stand, und seiner Gegnerin nichts anderes übrig blieb, als eine „Qualle“ zu geben, wodurch sie sich ein paar praktische Restchancen erhielt. Was ihr aber auch nichts mehr hätte nützen dürfen, nachdem sie mit …

… 17. … Le6? 18.h4 ermöglichte, denn 18. … h5 scheitert ja z.B. an 19.Lg6:, wodurch Holger seinen Vorteil systematisch vergrößern konnte, bis sich beginnend mit …

… 25.Da3 erste Ungenauigkeiten einschlichen (besser waren sowohl das rustikale Lb5 mit Abtausch der weißfeldrigen Läufer und Zusammenbruch der schwarzen Verteidigung, oder etwas feinsinniger Te2! mit Eroberung der e-Linie oder Gewinn des f-Bauern nach Te8 26.Te8:+ De8: (Le8: 27.Te1) 27.Lf5: …

… wodurch die Gewinnführung deutlich erschwert wurde, hier mit 32.c4! aber noch in der Spur blieb …

… mit 33.Td7:?! (Tf7: Kf7: 34.cd:! +-) aber bereits wieder etwas von ihr abkam …

… wodurch er nur durch einen geradezu studienartigen und dementsprechend schwer zu findenden Gewinn wieder hätte in sie zurückfinden können, aber – anstelle von 35.Te7:? – mit 35.Te6!! Te6: (Box :-)) 36.Le6:+ Kf8 37.c5! Le7 …

… 38.a4!! fortsetzen müssen!

So jedoch verflachte die Partie vollends rasch, und trotz 2-er Mehrbauern blieb Weiß nur das remis.

Dies war dann aber glücklicherweise das letzte „schlechte“ Ergebnis! Denn z.B. Waldemar blieb siegreich, was auch recht kurz erzählt ist: nach einer längeren „Theorieschlacht“ gelang es ihm, seinen Gegner mit einer seltenen Fortsetzung aus dem Buch zu werfen, wodurch er gleich ungenau mit einem wohl noch nie gespielten Zug fortsetzte, nur einen Zug später sogar einen groben Fehler beging, welcher von Waldemar überzeugend mit einem sich bietenden Bauerngewinn zum klaren Vorteil ausgenutzt wurde. Derart unter Druck gesetzt beging er bereits mit …

… 20.Sfh5? den entscheidenden Fehler! Nach 20. … Te3: war es „nur noch eine Frage der Technik“ …

… weshalb Weiß hier zwar eben noch auf e6 zurückgeschlagen hatte, sich dann aber zurecht selbst geschlagen gab.
Für einen weiteren vollen Punkt sorgte BMW, der die Partie insgesamt sehr gut im Griff hatte und bereits nach ca. 10 Zügen klar besser stand, dann jedoch …

… verpaßte er hier 24.Ta1 mit wohl bereits gewonnener Stellung, und leistete sich mit 24.f4? einen Fehler, wonach sein ganzer Vorteil flöten ging …

… da sich sein Gegner hier aber mit 30. … Kg7? (Kg8!=) revanchierte, kam er wieder klar in Vorteil …

… und stand nach 33. … Kh7? (Te6:) 34.Lg4: hg4: 35.h5 (Dc4!?) dann doch auf Gewinn …

… den er mit 38.Tc1? aber nochmals ernsthaft in Gefahr brachte, denn nach 38. … Da2+ 39.Tc2 Da8!+ nebst gh: wäre ein weißer Erfolg doch recht zweifelhaft geworden. Nach dem unambitionierten 38. … d5?? 39.hg: (Te1!) d4?? 40.De4 jedoch ließ sich BMW die Butter nicht mehr vom Brot nehmen …

46.Tf5+ 1:0

Über Stefan’s Partie ließe sich eine ganze Menge berichten … . Es ist aber soviel, daß es für einen extra Beitrag reichen würde – und im Prinzip läßt sich seine Partie auf einen Moment reduzieren …

… und zwar den, in dem Weiß mit 36.T4d3?? so mit den schlechtesten Zug „fand“, den Stefan mit b4 korrekt bestrafte. 16 Züge später dann …

… 52. … Kf5: 0:1

Bliebe noch (um eine Anleihe bei „Top Gear“ zu nehmen) „Captain Slow“ 🙂 – wobei Bruno’s Zeitmanagement diesesmal durchaus ok war! Wohl eher Zufall, daß er dennoch als letzter noch am Brett saß …

… oder war es doch eher der etwas schwerblütigen Stellung geschuldet!? Jedenfall plant hier Schwarz offensichtlich eine Turmverdopplung in der a-Linie mit nachfolgender Öffnung. Weiß sollte darauf am besten (nach Tea8) Tac1 „zur Hand“ haben, also z.B. 23.Sh2/Tf1 Tea8 24.Tc1, um in eine stabile Seitenlage zu kommen. Nach 23.Dc1? jedoch ist dies selbstredend nicht mehr möglich, und damit noch nicht genug – Alexander zeigte sich weiter von seiner freundlichen Seite und …

… nahm freiwillig auf a5, wonach er noch auf der nicht mehr zu verteidigenden Schwäche auf a3 sitzenblieb …

42. … Sd5:+ 0:1

und Bruno so eine recht komfortable Realisierung seines Vorteils ermöglichte.

Fazit: ein 8:0 oder „wenigstens“ 7,5:0,5 wäre auch diesesmal wieder dringewesen; ärgerlich irgendwie, denn so liegt man in der Tabelle einen Brettpunkt hinter Heilbronn II – vielleicht klappt es ja beim nächstenmal wieder!? Weiter geht es jedenfalls am 20.01. daheim gegen Ingersheim … . [GS]
-> Link zur Landesliga-Ergebnisseite

Ein Gedanke zu „„Noch“ schlechter als beim letzten Mal …“

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