Rückblick aufs Schwarzacher Open

Wie die Zeit doch vergeht … .

Kaum begonnen, ist auch dieses Turnier schon wieder Geschichte.

Rein sportlich gesehen, war es für die Mehrheit der Lauffener Spieler ein erfolgreiches!

So erspielte sich Hardy, der bisher keine Elozahl besaß, eine, die über 250 Punkte über seiner aktuellen DWZ liegt, bei welcher er denn nun wohl auch einen kräftigen Zuwachs erwarten darf! Jedenfalls gelang ihm mit 4 Punkten aus 9 Partien gegen eine deutlich stärkere Gegnerschaft ein sehr respektables Ergebnis!

Flo, der ebenso wie Hardy im B-Turnier antrat, agierte dagegen nicht ganz so erfolgreich, denn obwohl er mit 4,5 Punkten aus 9 Partien einen halben Punkt mehr erzielte, kam er auf eine niedrigere Erfolgszahl, da er seine Punkte gegen im Durchschnitt schwächere Gegner als Hardy errang.

Im A-Turnier, wo wir mit 4 Spielern vertreten waren, blieb nur Günter hinter seiner Eloerwartung zurück, was ihn aber nicht weiter gestört haben dürfte, da er im wesentlichen sowieso zum Urlaubmachen (radfahren, wandern, Käse machen, etc. …) und Schachspielen so nebenher zum Spaß gekommen war.

Axel erzielte mit 4,5 Punkten einen Punkt mehr als Günter, profitierte dabei aber auch von einem kampflosen Sieg gegen einen nominell schwächere Gegner, und erzielte so ein leichtes Eloplus.

Nach einem verpatzten Start mit 0/2 also doch noch ein ganz ordentliches Ergebnis!

Der beste Start von uns allen gelang jedoch mir, nach dem bereits im vorangegangenen Bericht angeführten Auftakterfolg konnte ich auch die zweite Partie nach etlichen Irrungen und Wirrungen meiner- und gegnerseits und längerer totaler Verluststellung doch noch für mich entscheiden.

Blick auf die Tribüne während der 2. Runde; im Bild links unten denkt mein Gegner gerade über seinen nächsten Zug nach …

In der dritten Runde erreichte ich ein ziemlich unspektakuläres Remis gegen den erfahrenen IM Jan Banas, dabei jedoch auch eine sich plötzlich bietende Möglichkeit aus, durch die ich klaren Vorteil hätte erlangen können.

In der vierten Runde folgte dann eine megaunglückliche Niederlage gegen den italienischen IM Flavio Guido, wo ich eine unverlierbare Endspielstellung nach dem Auslassen einer studienhaften Wendung, welche mir sogar Vorteil versprochen hätte, sogar noch verlor … .

In der 5. Runde machte ich dann aber immerhin mit meinem nominell klar schwächeren Gegner zügemäßig kurzen Prozess und gewann in gerade einmal 22 Zügen!

Meine beste Turnierleistung gelang mir aber dann wohl in der 6. Runde, als ich – von einer zu viel getätigten Zugwiederholung einmal abgesehen – eine fehlerfreie Partie spielte und so den höchst erfahrenen österreichischen IM Georg Danner zur Strecke bringen konnte!

So hatte ich nach 6 Runden immerhin 4,5 Punkte auf meinem Konto und lag so überraschenderweise nur einen halben Punkt hinter der Spitze.

So kam es dann in Runde 7 zu einer „Alles oder Nichts“-Partie. Es war mir klar, daß ich diese Partie nicht verlieren durfte, wenn in diesem Turnier IM-Norm- und preisgeldtechnisch noch etwas gehen sollte. Und ausgerechnet in diesem Moment traf ich mit Schwarz auf die Nummer zwei der Setzliste, den gestandenen und superaggressiv spielenden kroatischen Profi-GM Robert Zelcic (Elo 2552). Bei der Vorbereitung auf diesen Gegner konnte einem direkt Angst und Bange werden, stieß ich doch auf eine nicht unerhebliche Zahl von Partien, in denen er seine Gegner in weniger als 20 Zügen förmlich zerriß! Nach längerem Studium meines Gegners entschied ich mich trotz gewisser Bedenken dazu, gegen ihn eine sizilianische Variante zu spielen, die wohl getrost als seine Leib- und Magenvariante bezeichnet werden kann! Trotz seiner deutlich größeren Kenntnisse in diesem Abspiel versprach ich mir hier am ehesten, eine vernünftig spielbare Stellung zu erhalten, was er denn auch tatsächlich gelang! Leider agierte ich dann jedoch etwas unglücklich, und verlor deshalb zu Recht letztlich chancenlos.

Daraufhin trat ich – wie bereits vorher im Falle einer Niederlage geplant – vom Turnier zurück! Hierdurch sicherte ich nicht nur einen gewissen Turniererfolg ab, welcher nur mittels zweier mir sehr unwahrscheinlich erscheinender, aufeinanderfolgenden Siege noch etwas hätte gesteigert werden können, sondern ermöglichte mir auch die Rückreise am nächsten Tag, wodurch ich noch einige wichtige berufliche Verpflichtungen wahrnehmen konnte! Ohne diese Verpflichtungen hätte ich dieses Turnier zuende gespielt und dann vermutlich noch einige Tage Urlaub drangehängt.

Kommen wir zum guten Schluß noch zum nominellen Überflieger aus unserem Bunde. Holger verlor zwar im Auftakt gegen einen IM und spielte danach nur remis gegen einen nominell schwächeren Gegner, startete dann aber schwer durch! 4,5 Punkte aus 6 Partien gegen teils nominell klar stärkere Gegner (darunter ein äußerst glücklicher Sieg in Runde 7 und ein insgesamt ungefährdetes Remis gegen IM Georg Danner) konnte er auf seiner Habenseite verbuchen, ehe er wohl in der letzten Runde, in der es für ihn um alles ging, da er mit einem Sieg noch auf 6,5 Punkte hätte kommen und einen ganz vernünftigen Preis abräumen können, etwas neues ausprobieren wollte und schon sehr früh darauf verzichtete, sein übliches Repertoire anzuwenden, und so recht früh auf Abwege geriet, und leider chancenlos verlor. Der Zugewinn von fast 30 Elopunkten könnte ihn aber eventuell darüber hinweg trösten 🙂 .

3 Gedanken zu „Rückblick aufs Schwarzacher Open“

  1. Ich fühle mich sehr geschmeichelt, dass es heißt „… kampflosen Sieg gegen einen nominell schwächere Gegner…“.
    Dieser nominell „schwächere Gegner“ hatte immerhin auch über 2000 (DWZ und Elo).
    –> Also kann ich die Aussage nur unterstreichen…:-)

    P.s.: Ich selbst hatte noch NIE über 2000 DWZ 🙂

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