Musikschulrunde

Ich soll einen kleinen Beitrag zur ersten Runde der Stadtmeisterschaft schreiben, die am Freitag abend in der Musikschule begann, und kann doch nur wenige Blitzlichter beisteuern. Von zwölf Teilnehmern waren acht an je vier knappen quadratischen Tischflächen beschäftigt, die in einer Linie stehend, noch einmal in einem großen Spiegel betrachtet werden konnten. Hie und da rieselte leise Musik von unten herauf. . . und kulminierte in einem fröhlichen kleinen Triumph, bevor sie aufhörte.

In einer najdorfartigen Sizilianisch-Partie zwischen Scherer und Bauer verhielt sich der Letztere sehr solide, bevor er versäumte, seinen Springer auf dem ausgezeichneten Feld e4 abzusetzen anstatt auf g4, wonach er mit h5 befestigt werden musste. Die entstandene Struktur f7-g6-h5 zusammen mit dem Verschluss einer wichtigen Diagonale wirkte schwerfällig-schwierig für Schwarz, und doch schien die Stellung insgesamt noch so kompliziert, dass die Umstehenden sich über unmögliche kombinative Lösungen berieten. In glänzender Facon und aussichtloser Stellung nahm Bauer für seine geschlagene Dame einen Turm heraus und gewann dadurch spielerisch stark Einfluss. Scherer blieb ruhig und gewann — doch Bauer hat mit dieser Erstrundenpartie schon blendende Spiellaune bewiesen.

Spät in der Nacht wurden nach einstweiligem Schwelgen der verbliebenen Spieler die Tische auf den Dachboden gebracht, und die Lokalität geschlossen.

2 Gedanken zu „Musikschulrunde“

  1. Ich denke das Highlight der Runde war das Remis von Karl-Friedrich gegen Thomas Berger von Schwaigern!

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