…knapp, beim hart erkämpften 4:4 in Untergruppenbach gegen Böckingen!
Diesen Sonntag muss das Team Nr. 3 in der A-Klasse gegen Böckingen 3 antreten. Nach dem Zusammenschluss der Schachabteilung aus Untergruppenbach bilden die ehemaligen „Unterguppenbacher“ verstärkt durch einige starke und aufstrebende Jugendliche traditionell das dritte Team des Schachvereins aus Böckingen. Lauffen konnte zwar mit den alten Hasen an den vorderen vier Brettern in Stammbesetzung antreten, musste aber in Ermangelung einiger seiner eigenen „jungen Wilden“ auf drei Ersatzkräfte zurückgreifen. Das war zwar nicht optimal, hätte man sich in der Stammbesetzung besonders mit den nominell stärkeren Mittelbretten durchaus Hoffnungen auf einen deutlichen Vorteil machen können, aber auch die Ersatzleute verstehen etwas vom Schachspiel, so dass man sich auch nicht fürchten musste. Den Gastgebern fehlte das zweite Spitzenbrett, was die befürchtete spielerische Unterlegenheit an den vorderen beiden Brettern zumindest teilweise egalisierte und man sich in dieser Konstellation insgesamt auf Augenhöhe begegnen konnte.
Nach einem gewohnt zügigen Start zeigte recht schnell ein Ersatzspieler, dass es nicht nur die Stammkräfte verstehen in der „Dritten“ zu Punkten. Brock am siebten Brett „preschte“ (endlich einmal mit weiß spielend) in gewohnter Manier vor und siegte. Auch Jannik Zimmermann am fünften Brett zeigte, dass er seinem Gegner spielerisch überlegen war und gewann recht schnell eine Figur. Eigentlich ein sicherer Punkt, jedoch ließ er sich zu einigen Lässigkeiten hinreißen und damit den Gegner ins Spiel kommen. Anstatt im entscheidenden Augenblick die Mehrfigur zurückzugeben und immer noch mit leicht besserer Stellung weiterzuspielen, hielt er an seinem Materialvorteil fest und wurde zum Entsetzen der übrigen Lauffener Matt gesetzt! Fabian Reinwald am sechsten Brett machte es hier deutlich besser. Aufgrund von eher unkonventionell aufgesetzten Drohungen hatte es zu Beginn den Anschein, dass er von seinem Gegner nicht so richtig ernst genommen wurde. Dies bestrafte Fabian in asymmetrischer Stellung mit einigen taktischen Finessen und konnte somit die Führung für Lauffen wieder herstellen. Mit dem Punktgewinn egalisierte er nicht nur das Fehlen seines Bruders, sondern zeigte auch, dass er der Edeljoker und einer der wertvollsten Ersatzspieler der dritten Mannschaft ist. Beim Stande von 1:2 entschloss sich dann auch Schuh am Spitzenbrett auf das Remisangebot seines Gegners einzugehen. Eine Rückblickend vielleicht etwas fragwürdige Entscheidung, da zwei der noch laufenden Partien begannen „wegzukippen“. Obwohl Schuh den aggressiven Vormarsch seines nominell deutlich stärkeren Gegners letztendlich gut abfedern und ihn in eine deutlich passiveren Stellung einschnüren konnte, fehlten Ihm scheinbar letztlich der Gewinnplan, der richtige Hebel und die notwendigen Zeitreserven (oder die notwendige Nervenstärke…). Viel einfacher mit der Entscheidung hatte es da Andreas Zimmermann am zweiten Brett. Er versäumte es irgendwie gegen seinen eigentlich deutlich schwächeren Gegner Spannung aufzubauen oder taktische Verwicklungen aufzusetzen, so dass die Partie dann irgendwann auch einfach tot war. Damit Stand es zwar noch 2:3, doch es sollte noch Spannend werden. „El Capitano grande“ Nieke hatte sich nämlich schon in der Eröffnung ein paar ernsthafte Ungenauigkeiten gegen den stark aufspielenden Sprössling eines ehemaligen Lauffener Vereinsmitglieds erlaubt, die letztendlich trotz zähem Ringen bestraft wurden, so dass Nieke aufgeben musste. Eine große Überraschung, hatte Nieke sich doch in letzter Zeit in zahlreichen Turnieren in guter Form präsentiert! Damit Stand es nur noch 3:3. Nur die Familie Schlötzer zeigte, dass man im Schach auch eigentlich das nötige Sitzfleisch mitbringen muss und kämpfte noch um die Punkte. Für Florian Schlötzer am achten Brett sah es aber schnell gar nicht gut aus. Dennoch stemmte er sich tapfer gegen die Niederlage, auch wenn er sich letztlich geschlagen geben musste – Schade aber gut gekämpft! Nun lag alle Hoffnung auf Ralf Schlötzer am vierten Brett. Obwohl die Böckinger Spieler und die zugereisten Fans bereits von einem Remis, welches Böckingen letztendlich den 4,5:3,5 Sieg beschert hätte, träumten und die Partie auch noch recht ausgeglichen war, war doch noch ausreichend Material auf dem Brett und der Kampfeswille von Schlötzer ungebrochen. Unter den bangenden Blicken der Lauffener Teamkameraden, zermürbte er seinen Gegner mit kleinen Nadelstichen Schritt für Schritt und konnte ihn letztendlich in ein für Schlötzer deutlich überlegenes Endspiel und zur Aufgabe zwingen! Mit diesem Sieg zeigte Schlötzer nicht nur, dass man im Schach nicht nur durch furiose Angriffe sondern häufiger durch konzentriertes und geduldiges Spiel erfolgreich ist, Zudem wurde er wurde schlicht und ergreifend der Held des Tages. Durch die spannende Schlussphase war das Remis auf Mannschaftsebene für Lauffen gefühlt eher ein Punktgewinn.
Im ersten Auswärtsspiel der Saison hat sich das Team zwar einerseits gegen einen nominell schlagbaren Gegner fast ein blaues Auge geholt, aber letztendlich auch den nötigen Kampfgeist gezeigt, der Mut für die nächsten Spiele machen sollte. Auch die zahlreichen Ersatzspieler haben gezeigt, dass sie zuverlässig einspringen können, was in der noch langen Saison immer ein wichtiger Faktor werden kann. In der Tabelle steht man nach diesem Spieltag mit 4 Mannschaftspunkten (punktgleich mit Biberach) auf dem dritten Rang. Mit 2 Punkten auf den Erstplatzierten Gerabronn hat man zwar noch Fühlung, aber vor allem der Abstand mit 2-3 Punkten auf die Abstiegsränge hat man sich schon ein beruhigendes Polster verschafft. Der Abschluss des Jahres 2017 ist das nächste Spiel gegen Bad Wimpfen, hier sollte man versuchen das Punktekonto weiter aufzustocken um frei von Abstiegssorgen in die Winterpause gehen zu können.
Vor allem muss noch erwähnt werden: DIE DRITTE IST NOCH UNGESCHLAGEN!