Auf 6/161-tel …

… belief sich beim 9. Biber-Jugend-Cup in der Böllingertalhalle der Anteil der jungen Teilnehmer unseres Vereins – es kamen also beim neuen vermeldeten Teilnehmerrekord von 161 Nachwuchsspielern immerhin 6 aus unserem Lager!

So auch Matthis Joos, …

… der in der sogenannten „U25 B“ antrat, in welcher alle diejenigen antraten, die zwischen 14 und 25 Jahre alt waren (in der „U25 A“ gab es diesbezüglich allerdings eine Ausnahme – hier trat mit Marius Deuer ein Nachwuchstalent an, welches auch in der „U12“ hätte antreten können …) und spielstärkemäßig zu den schwächeren gehörten (DWZ bis 1500). Er spielte wieder wie gewohnt mit guten Ansätzen, aber leider ist sein Spiel noch recht ungeschliffen, und es mangelt an der Konstanz guter Züge. Was man ihm aber auf jeden Fall zugutehalten muß, ist sein kämpferischer Einsatz, so dauerten seine Partien in der Regel so lange wie die der restlichen 5 zusammengerechnet! Dennoch war seine Ausbeute leider recht überschaubar … – gegen den einzigen in der Startrangliste hinter ihm platzierten gelang ihm immerhin ein Sieg (auch ein Grund, weshalb sein Gegner bei 0/7 endete …), aber außer einem geradezu unglaublichen „Beschiß“ zum remis (Stichwort „Crazy-rook-Patt“) war ihm kein weiterer Erfolg vergönnt, und so lag er am Ende bei 1,5/7.

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In der U 12 startete wieder Maya Rauhut, wobei sie nach einem wohl recht unproblematischen Auftaktsieg vor allem in Runde 2 gegen einen nominell stärkeren Gegner ziemliches Glück hatte …

(zum vergrößern des Bilds einfach draufklicken 😉 )

… denn hier entschied sich ihr Gegner für f3, worauf sie weder e3 zog noch wenigstens auf f3 schlug, sondern ließ sich einfach den Bauer auf e4 schlagen! Und so landete sie in einer völlig bankrotten Stellung mit 3 Minusbauern …

… in der sich Weiß mit Kd4 zur Zentralisierung seines Königs entschloß, was Maya mit einem Schach beantwortete, worauf sich ihr Gegner mit …

… Kc5?? in jeder Hinsicht als ausgesprochen entgegenkommend erwies …

… tja, es fehlt offenkundig noch an Routine, es dauerte jedenfalls ein bißchen, bis beide begriffen, daß die Partie nach ihren erneuten Schachgebot zuende war … .
Danach durfte Maya in den darauffolgenden Runden natürlich gegen die nominell deutlich stärkeren Gegner antreten, was sicherlich ein Grund dafür war, weshalb ihr nur noch ein weiterer Punkt gelang. Aber auch sie leidet wie die anderen Lauffener Teilnehmer (Matthis ausdrücklich einmal ausgenommen!) unter dem „Schnell-Zug-Syndrom“, und da darf man sich dann auch nicht wundern, wenn man noch keine Minute verbraucht hat, und nach 1.e4 e5 2.Sf3 Sf6 3.Se5: Se4: 4.De2 Sc5 5.Sc6+ die Dame verliert und strenggenommen die Zeit für etwas anderes nutzen könnte als sie noch in weitere Züge zu stecken … . Und einmal war ihre Partie bereits beendet und die Figuren wieder aufgebaut, obwohl ich bereits in der 2. oder 3. Minute nach Rundenstart an ihrem Brett ankam … . Im Endergebnis also 3/7 und Platz 24 bei 40 Teilnehmer(innen).

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In der U 10 waren wir mit 2 Teilnehmern vertreten – einmal mit Viktor Popovic, …

… der genauso wie Maya auf 3/7 kam, und von dessem Spiel ich kaum etwas mitbekam, zum einen, weil auch er zu den „Schnellen“ gehörte, zum anderen, weil ich mich naturgemäß noch mehr für das Spiel des anderen lauffener Teilnehmers in der U 10, unserer dort an 2 gesetzten Nachwuchshoffnung Adrian Mühlbauer, interessiert habe … .

Er startete recht souverän, und machte (von einigen vergleichsweise kleineren Ungenauigkeiten wie einer vergebenen Springergabel gegen König und D a m e (anstatt Turm) und einem Bauernverlust in der Eröffnung, über die wir großzügig hinwegsehen wollen) keine erwähnenswerten Fehler – im Gegensatz zu seinen wieder recht spendablen Gegnern, deren Geschenke er gerne annahm und gekonnt in volle Punkte ummünzte.

Adrian konzentriert und nachdenkend – so gefällt uns das 🙂 !

Wodurch er dann in Runde 5 mit 4/4 versuchen mußte, das eine Runde zuvor eroberte Spitzenbrett gegen den Setzranglistenersten Calvin Wolff, welcher in Runde 3 ein Remis abgegeben hatte, im mutmaßlich turnierentscheidenden Showdown mit mindestens einem Remis zu verteidigen. Vor der Partie hatte ich mir mit ihm (wie in den anderen Runden zuvor auch) seine Partie von der Runde davor angesehen, und habe ich ihn auch dafür gelobt, daß er endlich (zumindest zeitweilig) etwas langsamer gespielt hat und darauf hingewiesen, daß er dies so beibehalten soll. Zudem habe ich ihn nochmal ausdrücklich darauf hingewiesen, daß dort ein vorteilhaftes Figurenscheinopfer möglich war, auf welches ich ihn auch nach anderen Partien mehrfach hingewiesen hatte und durch das er freies Spiel bekommen konnte. Und kaum zu glauben – sein Gegner bot ihm die Chance, dieses Opfer anzubringen! Ob er sie diesesmal endlich auch nutzte!? Betrachten wir uns einfach einmal seine unmittelbare Reaktion nach Ausführung dieses wichtigen Zuges …

… hm, sieht fast so aus, als ob ihm (immerhin!) schlagartig bewußt geworden ist, daß er die Chance dazu wieder – wie üblich wegen zu schnellen Ziehens – verschusselt hatte. Womit die Partie aber natürlich bei weitem nicht verloren war! Aber gerade in dieser Partie war Adrian nicht aufmerksam genug, und so ist es auch nicht verwunderlich, daß seine Stellung nach und nach den Bach hinunterging (lobend möchte ich die schöne kleine Kombination von Calvin erwähnen, mit der er Adrians Stellung in Trümmer legte:

23.h3 Th3:!? Ok, Db4: wäre streng genommen stärker gewesen, aber nicht so ästhetisch :-))!

Zudem spielte wieder einmal v i e l zu schnell! So auch in einer hochkritischen, nach ungenauem gegnerischem Spiel überraschend völlig gleichstehenden Position im Endspiel:

Calvin nahm hier auf d3, und Adrian erwiderte ohne zu zögern Tf7:?? (Kh2=) – dem geübten Beobachter dürfte schnell auffallen, daß jetzt der Bauer auf h3 ungedeckt ist …

… und die Turnierentscheidung kurz bevorsteht …

… doch – nein! Der schwarze Damenzug ist augenscheinlich etwas zu „kurz“ geraten … – wodurch die Entscheidung zunächst vertagt worden war. Aber Adrian machte es sich unnötig schwer, die Partie in den nun bereits fast sicheren Remishafen zu steuern, und daher kam es zu dieser Stellung:

Es mag vielleicht nicht sofort ersichtlich sein, daß die Stellung nach 48.Kg2 schlicht t o t remis ist (im Verbund mit dem Pendeln des Königs auf g3 und g2), aber wenn man auch nur einen winzig kleinen Moment nachdenkt, erkennt man zumindest, daß nach Kh2??

Df2+ der Bauer auf f7 futsch ist und damit auch die Partie/1. Platz … . Wenn man jedoch nicht nachdenkt … – und diesesmal hatte Adrian kein Glück mehr, sein Gegner (der seine Zeit deutlich besser einsetzte) bestrafte sein unnötig schlechtes Spiel!

Und so galt es, „Schadensbegrenzung“ zu betreiben. Jedenfalls bot ihm sein Gegner in Runde 6 (kaum zu glauben!) als nunmehr 3. in Folge die Möglichkeit, das thematische Figurenscheinopfer anzubringen; ob er es nun diesesmal „geschafft“ hat, die ihm gebotene Möglichkeit zu nutzen!? Nun, …

… sieht irgendwie nicht so aus (wie sich die Bilder doch gleichen …)! Aber egal, Adrian geriet in der Folge zwar unter leichten Druck, konnte sich daraus jedoch befreien, und in einem gleichstehenden Turmendspiel zunächst einen Bauern gewinnen, welchen er zunächst großzügig zurückgab, seinem Gegner aber die Möglichkeit eröffnete, diesen Bauern erneut einzustellen und dabei gleich noch durch Turmtausch in ein völlig verlorenes Bauernendspiel mit Minusbauer abzuwickeln. Welches Adrian auch völlig problemlos gewann.

In Runde 7 dann – man ahnt es vielleicht bereits – ergab sich dann n o c h m a l s die Chance zum Scheinopfer! Und diesesmal …

… zog er endlich einmal nicht so schnell, und siehe da, d i e s e s mal hat er endlich zugeschlagen (puh!)!

Und nachdem sein Gegner darauf zudem suboptimal reagierte, stand Adrian schnell klar besser, und da er zudem wieder verstärkt nachdachte, nutzte er seine Chancen auch konsequent, was vor allem beim „Dosenöffnerzug“ …

… 18.e5! wichtig war, wonach Schwarz völlig überfordert war mit der Verteidigung, und schnell völlig einbrach. Die Verwertung des Materialvorteils – für Adrian reine Formsache, und somit standen am Ende „immerhin“ 6/7 für ihn zu Buche … .

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Und so durfte er bei der Siegerehrung …

… mit aufs Siegerfoto :-).

Immer wieder schön …

… so ein Pokal und eine Urkunde!

In der U8 schließlich wurden die Figuren sowohl von Stephan Bachevskiy …

… und Anika Popovic recht schnell gezogen, sie dürften ihren Spaß dabei gehabt haben, was ja die Hauptsache ist! Und Stephan erzielte nebenbei sogar 3/7 und Anika immerhin 2,5/7! Und wenn sie jetzt noch lernen, etwas langsamer zu spielen, dann werden die Ergebnisse vermutlich demnächst noch besser sein! Sie könnten sich z.B. ein Beispiel am Sieger der U8 (mit dem vielsagenden Namen Vishy Chockalingam :-)) nehmen, der mit nicht zu schnellem und qualitativ anspruchsvollem Spiel 7/7 erzielte!

-> Abschlußtabelle

Und so heißt es nun üben üben üben … – damit beim nächsten Turnier den dieses Mal weniger Erfolgreichen nicht nur das Treffen und die sportliche Auseinandersetzung mit anderen Kinder/Jugendlichen Freude bereitet, sondern auch der größere sportliche Erfolg!
[GS]

Ein Gedanke zu „Auf 6/161-tel …“

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