Freundschaftsspiel gegen SC Leinfelden

8 Spieler des SC Leinfelden gegen 8 Spieler des SK Lauffen: So hieß gestern der Vergleichskampf gegen den Schachclub aus Leinfelden, der nicht harmonischer hätte sein können. Zwar hatten wir mit 7,5:0,5 die Oberhand aber das Ergebnis war zweitrangig. Beim anschließenden Essen (war sehr lecker!) im Vereinsheim „Impuls“ konnten wir uns noch besser kennenlernen. Dies wird nicht der letzte Vergleichskampf gegen die sympathischen Leinfeldener bleiben…. Das abschließende Blitzturnier (12 Spieler) gewann Gunnar Schnepp mit einem halben Punkt Vorsprung.

Nachfolgend noch eine kleine schachliche Impression vom Brett 1.

Auftakt des Schachfestivals in Biel

Wie nunmehr schon seit 45 Jahren geht es in Biel auch in diesem Sommer heiß zu … .

Heute jedenfalls startete das Großmeisterturnier mit Beteiligung von u.a. Magnus Carlsen, der gegen den an 2 gesetzten Hikaru Nakamura ein unspektakuläres Remis ablieferte.

Interessanter war hier schon die 2. Partie, in der der aktuellen chinesischen Nr. 1 Wang Hao ein gefälliger Absch(l)uß von Frankreichs Nr. 1 Etienne Bacrot gelang.

Ungleich komplizierter gestaltete sich das Ende der 3. Partie zwischen dem vielleicht kreativsten Schachspieler der Gegenwart Alexander Morozevich und der holländischen Nr. 1 Anish Giri, in der sich ein vermeintlich einfaches, klar remises Schwerfigurenendspiel plötzlich als Minenfeld für Moros König entpuppte, aus dem es nach einem Fehltritt kein Entrinnen mehr gab!

Übrigens: man kann die Partien auch live verfolgen (täglich ab 14.00 h)!

Tolles Angriffsschach in Benasque

In der 6. Runde beim Open in Benasque verlor unser Frank gegen GM Jovanovic (Elo 2541). Da ich diese Partie nicht kenne, kann ich auch nicht beurteilen, wie qualitativ hochwertig (oder auch nicht!?) sie war. Als geradezu großartig empfand ich jedenfalls die Partie an Brett 10, in der der mir bis dato unbekannte spanische GM Vazquez Igarza seinen Gegner, einen spanischen IM, regelrecht zerfetzte!

-> zur Partie

Das Pokalteam erliegt der „Lauffener Krankheit“ im Finale auf württembergischer Ebene

Vergangenen Sonntag trafen wir im Pokalfinale auf württembergischer Ebene auswärts auf die übermächtig erscheinende Mannschaft des Zweitligisten SC HP Böblingen, die uns rein ergebnistechnisch denn auch klar mit 3,5:0,5 besiegte.
Aber genau das ist der Punkt – die wenigen Male, die Lauffen Mannschaftskämpfe klar verloren hat, Das Pokalteam erliegt der „Lauffener Krankheit“ im Finale auf württembergischer Ebene weiterlesen

Scherer verteidigt Titel

Auch in diesem Jahr heißt der neue Lauffener Stadtmeister Holger Scherer. Thomas Heinl erreichte, wie Scherer, 4,5 Punkte aus 5 Runden, hatte aber am Ende die leicht schlechtere Wertung und musste sich mit dem 2. Platz begnügen. Die letzte Runde hatte es aber in sich. Heinl griff in einer ausgeglichen Stellung fehl und hätte eigentlich eine Qualität verlieren müssen. Ob er die Partie dann noch gewonnen hätte, darf bezweifelt werden. Geigle sah es aber nicht und stellte wenige Züge vor der Zeitkontrolle die eigene Qualität ein. Das folgende Endspiel war nicht mehr zu halten. Bei Hofmann gegen Scherer hätte es eigentlich keinen Sieger geben dürfen, da die Partie, stets im Gleichgewicht, mit einem Unentschieden hätte enden müssen. Hofmann verkannte aber das theoretische Remis und verschlechterte seine Stellung Zug um Zug… Zug um Zug in den Wahnsinn möchte man meinen… 😉

Krüger beendete das Turnier mit einer guten Leistung gegen Eberhardt, die schlussendlich zu einem verdienten Sieg führte. Bofinger kam zu einem kampflosen Punkt. In der Nachholpartie gelang Lörincz ein glücklicher Schwarzsieg gegen von Reden.

Endergebnis

Steaks und Würste in Bad Friedrichshall

Meine Terminplanung bei Schachturnieren richtet sich mittlerweise stark nach dem Speiseplan und natürlich nach der Anwesenheit anderer Spieler aus Lauffen. Ich esse zwar viel, aber ungern allein. Frank A und ich reisten also an jenem Samstag artgerecht mit dem Fahrrad nach Bad Friedrichshall  zum Schnellturnier an.

Kindergebrüll und das aufgeregte Interesse von Damen mittleren Alters an ihren Derivaten ( Hans Georg, hast Du heute schon französich geübt?) liesen in mir sofort unangenehme Errinnerungern wach werden, die ich aber aufgrund meiner zunehmenden Fähigkeit, schnell zu  vergessen, bald hinter mir lassen konnte. Zum Glück ertönte bald das donnernde Lachen unser Spitzenspieler Gunnar und Thomas in Tenor und Bariton. Meine Erleichterung kannte keine Grenzen und ich tat das, was ich am besten kann. Ich baute erstmal die Bierbänke mit einem sympathischen Mitglied des Ausrichters auf. In Erinnerung geblieben ist mir die Partie eines gefühlt 80 jährigen osteuropäischer Provenienz gegen einen gefühlt 3 jährigen Jungstar. Nach der offenkundig schwerblütigen  Eröffnung gellten die Schachgebote des „Alten“, mit großer Freude ausgestossen,  ungebremst durchden Turniersaal. Auch mein Nebensitzer Frank konnte dem performativen Akt, die Freude am Erlebtem durch die Bemerkung: „Sie müssen nicht Schach sagen“ in keiner Weise Einhalt gebieten. Ich weis nicht,  wie das arme Kind dies überlebt hat; jedenfalls habe ich keinen Notarzt gesehen. Das nächste Opfer war ich.

Es gab vor Beginn der Partie eine Fülle von Handbewegungen, die ich nicht recht deuten konnte, worauf wir uns minutenlang anschrieen, bis ich endlich verstanden hatte, dass er mir Remis geboten hatte. An das arme Kind denkend, lehnte ich natürlich ab, überspielte meinen Gegener lehnte nochmal ab, bot aber dann, als ich feststellte, dass ich im nächsten Zuge Matt wäre, Remis, was sofort mit großen Gesten angenommen wurde. Mir war schlecht! Aus der Tiefe des Raumes erklang mit ukrainischem Akzent das Wort „Aljechin“ und es ging mir besser. Das Turnier gewann IM Klaus Klundt mit 8,5 aus 9 vor der Lauffener Phalanx aus Gunnar, Thomas und Frank.

Nach Turnierende konnte ich mit dem sympathische IM Klaus Klundt noch ein Gespräch führen, das ich kurz zusammenfassen möchte.

Klaus Klundt lebt in Hessen und spielt an manchen Wochenenden in der Schweizer 2. Bundesliga. Das Unterland liegt auf dem Weg, was seine relativ häufige Beteiligung an Turnieren in unserer Region erklärt.

Klaus war mehrfach Teilnehmer an Senioren Weltmeisterschaften und äußerte sich sehr positiv über die Entwicklung in diesem Bereich. Er selbst ist Amateur und hat einen entsprechenden Blick auf die Mechanismen des profesionellen Schachs. Als er IM wurde, gab es in Deutschland 3 Großmeister. Titelnormen gab es nur in geschlossenen Rundenturnieren; Open gab es sehr wenige, erst ab den späten 60 Jahren änderte sich dies langsam. Der Umbruch kam aber erst mit der Öffnung des eisernen Vorhangs mit allen damit verbundenen Konsequenzen. Schach hält geistig fit und den Spaß daran merkt man dem unfassbar fitten 70 jährigen Olympiateilnehmer von 1970 an.

Vielen Dank für das Gespräch, Klaus

Schach in Lauffen