…Zweite Pokalmannschaft schafft es nicht beim 3:1 im Unterlandpokal gegen Bad Friedrichshall voll zu punkten!
In der dritten Runde des Unterlandpokals musste die zweite Garde von Lauffen gegen Bad Friedrichshall antreten. Dieses Duell hat immer eine gewisse Brisanz, da es in der Vergangenheit schon manche giftige und unschöne Duelle mit dem Kreisligisten gab.
Vielleicht auch deshalb konnten, bis auf den unbefangenen Neuzugang Eisenmann, nur Ersatzspieler für das anstehende Duell gefunden werden. Trotzdem machten sich Eisenmann, Schuh (der sich bis dahin nur für die erste Pokalmannschaft berufen fühlte ;-)), Eberhardt und Nieke (sagen wir mal „hoch“) motiviert auf, das Punktkonto der zweiten Pokal-Mannschaft aufzustocken. Im Unterland Pokal werden ja (nicht ausgewertete) 1h Partien (ohne Schreib-Pflicht) gepielt und nur Brettpunkte gezählt, so dass jeder eigentlich nur voll auf Sieg spielen kann. Ein ungewöhnlicher Modus der noch zu manchen Verwirrungen führen sollte. Der Beginn war ein wenig holprig und uneinheitlich. Nieke begann recht zügig (in Blitzmanier) seine Partie. Eberhardt saß ohne Gegner da und beschloss daher zu rauchen. An Schuhs Brett bemerkten Gegner und er nach den ersten Zügen, dass Schuh zwar korrekt die schwarzen Steine hatte, diese aber „weiß“ aufgebaut waren, weshalb das Brett erst gedreht und umgebaut werden musste. Hier zeigen sich schon erste Aufmerksamkeitsdefizite, da Schuh nicht bemerkte, dass das Ganze auf seine Zeit durchgeführt wurde. Das Angebot des Gegners die Uhr zurückzustellen lehnte aber generös ab (wegen 1 min – daher auch KEIN Vorwurf an die Gastgeber). Eisenmann war noch mit dem kennenlernen seines Gegners beschäftigt (er hat ja nicht die Historie wie andere Spieler), begann dann aber auch seine Partie. Pünktlich mit dem Gongschlag (20:30) der Kirchturmuhr erreichte der Gegner von Eberhardt das Spiellokal und setzte sich ans Brett. Hier zeigte sich, die in der Vergangenheit schon oft kennengelernte, Begeisterung für Regeln in Bad-Friedrichshall, da sich alle Spieler lauthals freuten, dass die Partie noch regelkonform gestartet werden konnte (auch wenn kein Lauffener reklamiert hatte). Den ersten Punkt setzte Turbo-Remis-Nieke… naja es war ein halber. Er tauschte schon recht früh alle gefährlichen Figuren an ab (sowohl die Gegnerischen als auch die Eigenen) und einigte sich dann auf ein Remis. Damit bewies er aber auch einen gewissen Weitblick, was jedoch seinen Mitspielern nicht erschloss (diese vermuteten fälschlicherweise er habe den Modus, bei dem vor allem volle Punkte zählen nicht verstanden – letztendlich sorgte Nieke aber dafür, dass überhaupt regulär gepunktet wurde). Irritiert setzten die Übrigen fort. Eisenmann versuchte mit einem druckvollen Angriff am Königsflügel einen Punkt zu ergattern. Dabei stolperte er aber in ein „taktisches Loch“ verlor ersatzlos einen Turm und gab auf. Als nächstes bekam Eberhardt ein Remisangebot des Gegners, das er überdenken wollte, um erst zu prüfen wie es im Mannschaftskampf stand (naja dieser Modus ist schon komisch – aber prinzipiell fürs richtige Schach löblich), dann entschloss er sich aber nach einer kurzen Raucherpause, aufgrund seines Zeitvorteils fortzusetzen. Damit wurde es auch wieder etwas für die begeisterten Regelfüchse. Die Kontrahenten wickelten in ein Remisverdächtiges Turmendspiel ab und gurkten mit Ihren Figuren nur noch auf dem Brett herum, weshalb schon unbeteiligte Zuschauer sich nicht mehr nur darauf beschränkten laut raschelnd Naschereien zu verzehren, sondern sich auch erregt echauffierten, dass dies mit Schach nichts mehr zu tun habe. Erst der Hinweis, dass man das doch bitte den Spielern überlassen solle konnte ihn zur Räson bringen. Irgendwann reklamierte Bad Friedrichshall auf die 50 Züge Regel. (Hier zeigte sich eine überraschende und ungewohnte Wissenslücke eines Friedrichhallers im Regelwerk… die dreifache Stellungswiederholung wäre nachfolgend einfacher gewesen). Deshalb unterbrach der Schiedsrichter seine Partie und nahm sich dem Problem an. Eberhardt wies darauf hin, dass es nicht nachweisbar sei, weil ja nicht aufgeschrieben wurde (…). Mit unterschwelligen Andeutungen versuchte der Schiedsrichter zwar noch seinem Kameraden klar zu machen, dass er hier mit seiner Reklamation nicht auf das beste Pferd gesetzt hatte, dieser Begriff es aber überhaupt nicht. Insgesamt ein nettes Schauspiel für die anderen Lauffener Spieler, die aufgrund der allgemein hin bekannten nicht so hohen Bedeutung des Pokals und der Tatsache, dass die Partie ja auch irgendwie Remis war, nicht weiter eingriffen. Daher entschloss man sich die Züge mitzuzählen. Ein nahezu komisches Geblitzte mit unnützen Zügen entstand danach bis die 50 Züge ohne Gewinnversuch erreicht und damit die Partie beendet war. Schuh setzte anschließend seine Partie fort. Aus Spass bot er auch einmal ein Remis, dass der Gegner aber ablehnte, da er zu diesem Zeitpunkt bereits eine Qualität mehr hatte. Obwohl Schuh eigentlich gut stehend aus der Eröffnung gekommen war, übersah er schon früh im Mittelspiel eine (eigentlich recht offensichtliche) Abtauschvariante, die seinen Turm von der Deckung der eigenen Figuren abschnitt, so dass dieser vom weißen König geschlagen werden konnte. Mit Glück (oder positionellen Geschick der gegnerischen Aufstellung) konnte der sich daraus ergebende Abzug auch nicht verwertet werden. Schuh entschloss sich dennoch weiterzuspielen, weil dadurch das erregte Geschnatter der Umstehenden mit der bitte um Turnierruhe schnell beendet werden konnten. Aber letztendlich musste auch er sich geschlagen geben. Dafür hatten sich die Gemüter aber ein wenig abgekühlt.
Insgesamt kein Abend auf den man als Lauffener stolz sein kann, konnte man weder „schachlich“ noch anderweitig brillieren. Auch zeigte sich wieder einmal, dass Begegnungen mit Bad Friedrichshall (noch nicht einmal bei weniger wichtigen Spaß-Veranstaltungen und immer mit einem gehörigen Maß an beiderseitigem Verschulden) nicht ohne „gewisses Drama“ bestritten werden können. Schlussendlich bleibt ein magerer Punkt und keine gewonnene Partie…. Es kann in den nächsten Begegnungen eigentlich nur besser werden!