Ein moderner Klassiker oder wie man mit Schwarz gegen einen Spieler mit 2800 Elo in gerade einmal 23 Zügen gewinnt …

… dieses Kunststück jedenfalls gelang Vishy Anand bei Tata-Turnier in Wijk aan Zee in Runde 4. Eine absolut brilliante Partie aus einem Guß, die das Zeug hat, sich in die Schachannalen einzureihen in Klassiker wie Rubinsteins Partie gegen Rotlewi zu Lodz 1907 (an die sie tatsächlich auch irgendwie erinnert)!

Damit hält Anand Schritt mit Magnus Carlsen, der wieder einmal vorneweg marschiert und sich in Runde 4 an Pentala Harikrishna schadlos hielt.

Es gab aber noch weitere interessante Momente, z.B. im „innerchinesischen“ Spitzenduell des besten Spielers Wang Hao gegen die beste Dame Yifang Hou, in welchem Wang zunächst den sofortigen Gewinn ausließ, später aber dennoch gewann.

Ähnlich lief es auch in der Partie von Italiens Topmann Fabiano Caruana gegen Istvan Sokolov, in welcher auch er zunächst den sofortigen K.o. ausließ, dafür eine später dargebotene Chance konsequent ausnutzte!

Eine Chance verpaßte auch Predrag Nikolic in seiner Partie gegen Sergey Tiviakov, allerdings nicht zum Sieg, sondern zur Abwendung einer sofortigen Niederlage … .

In der B-Gruppe gelang es der großen ungarischen Nachwuchshoffung Richard Rapport, seinen armenischen Gegner Sergei Movsesian so zu verwirren, daß dieser den Durchblick und letztlich auch die Partie verlor.

Den Durchblick verloren hatte auch der Franzose Eduard Romain in seiner Partie gegen den Niederländer Sipke Ernst, als er nach der Zeitkontrolle übel fehlgriff … .

Eine interessante Behandlung gegen eine weiße Anti-Najdorf-Variante zeigte die schwedische Nachwuchshoffnung Nils Grandelius.

Ein Fehlgriff aus der C-Gruppe im Endspiel, welcher ein Außenseiterremis verhinderte, beschließt meine Berichterstattung der 4. Runde … .