Am 30.11.2014 empfing die zweite Garnitur des SK Lauffen den Lieblingsgegner Bad Rappenau I zum vermeindlichen Abstiegsgipfel. Seit ich wieder für Lauffen spiele (und das sind immerhin schon wieder 6 Jahre!) gab es gegen die Rappenauer nur Siege. Zudem konnte Lauffen sich in dem Spiel mit einem Sieg vier Mannschaftspunkte von bad Rappenau distanzieren. Sollte der Heimsieg im richtungsweisenden Duell für die Saison nur eine Formsache sein? Nein, Pustekuchen! Mit 3,5 : 4,5 unterlag man den Gästen in teilweise engen Spielen. Ziemlich bitter, bedenkt man zusätzlich das Lauffen nur mit 7 Spielern angetreten war. Nach einer halben Stunde ging die Partie von Talent Samietz an Brett 4 kampflos an die Kurstädter. Das kurzfristige Nichterscheinen hätte bei einer Absage noch kompensiert werden können. Nichts desto trotz lag man 0 : 1 hinten und die anderen Spieler standen schon leicht unter Druck. Eberhardt an Brett 6 wählte die falschen Optionen mit weiß. Norbert geriet in eine passive Stellung in der sein schwarzfeldriger Läufer keinerlei Bewegungsoptionen hatte. Nach 2 Stunden war die Begegnung beendet und es stand 0 : 2.
An den anderen Brettern sah es bis dato relativ gut aus. Ausgenommen an Brett 7. Andreas Zimmermann nahm das Damengambit an und versuchte mit den schwarzen Steinen und b5 seinen Bauern zu halten. Nach 7 Zügen hatte er bereits 1,5 Stunden Bedenkzeit verballert und stand glatt auf Verlust. Er spielte zwar insgesamt 3,5 Stunden, aber auch diese Niederlage konnte nicht abgewendet werden und es roch bereits nach einer deftigen Klatsche, wenn noch die ein oder andere Partie zu kippen drohte. Andreas ist anzurechnen, dass er weiter spielte und so die Partie zumindest noch lief.
Die erfreulichen Ergebnisse lieferten vorerst Günter Kamm am Spitzenbrett, der mit schwarz seinen Gegner klug auseinander kombinierte und Jan Philipp Schuh, der an Brett 8 wieder einmal zu überzeugen wusste. Jan Philipp stellte seinen Gegner mit Drohungen immer wieder auf die Probe, nutze den Anzugsvorteil und die schwache Stellung des gegnerischen Königs und zerstörte den Gegner effizient. 2 : 2 und bei den noch verbleibenden Partien war viel drin.
„Mr. 100 %“ Florian Bauer, dem sein Umzug nach Aachen für das Schachspiel neue Kräfte zu verleihen scheint, schlug auch diesmal mit einem vollen Punkt zu. Wahrscheinlich trinkt er vor jedem Spiel ein paar kräftige Schlücke aus dem Elisenbrunnen (soll ja gesund sein !), aber solange die Ergebnisse stimmen, passt das auch. Er spielte mit schwarz an Brett 5 eine starke Partie. Florian gab im Mittelspiel eine Qualität für 2 Figuren und Angriff und setzte geschickt seinen Gegner ausser Gefecht. Andreas gab auf. Mittlerweile stand es also 3 : 3 und ab da roch es wieder nach Siegeschancen.
Die Partie von Mannschaftskapitän Uwe Bertz war diesmal eine Schlüsselpartie an Brett 3. Uwe der gut aus der Eröffnung kam hätte im Mittelspiel entweder 2 Bauern oder eine Figur gewinnen können, übersah die zweizügige Kombination aber. Stattdessen geriet er durch ungenau Züge selbst in Beschuss. Er gab seine Dame für Turm und Läufer und konnte die Stellung nicht mehr halten. 3 : 4 und eine Partie war noch offen.
Frank Hofmann hatte mit den weißen Steinen so seine Probleme, Er kam in einen Sizilianer, indem er sicherlich stärker hätte spielen können. Im 27. Zug lehnte er das Remisangebot seines Gegners ab, da die anderen Partien auf eine knappe Niederlage hindeuteten und ab diesem Zeitpunkt investierte er seine komplette Zeit (20 Minuten) für volle Offensive und folgende Abwicklung. Anstatt den Drohungen seines Gegners volle Aufmerksamkeit zu schenken, musste er was riskieren. Wenn er verlor machte es beim Stand von 3 : 4 auch nichts mehr aus. Mit einem Sieg konnte er einen Mannschaftspunkt und somit eine Punkteteilung mit den Bad Rappenauern retten.
Er überzog die Stellung, stand massiv unter Druck und hätte sein Gegner die Damen abgetauscht ( im 41. Zug), wäre das Endspiel klar verloren gewesen. Aber beide standen schwer unter Zeitdruck (jeweils unter 1 Minute) für 5 Züge und es war nicht ganz ersichtlich, ob die 40 Züge schon erledigt waren. Durch ein Dauerschach konnte Hofmann dann die Niederlage nicht mehr verhindern.
Mit 3,5 : 4,5 musste man sich unglücklich geschlagen geben. Am 14.12 hat man ein schweres Auswärtsspiel bei den Schachfreunden aus Heilbronn-Biberach vor der Brust. In der Liga hat die schlechteste Mannschaft 2 Mannschaftspunkte. So liegen zwischen dem Tabellen Fünften (Lauffen) und dem Tabellen Zehnten (Neckarsulm) gerade einmal 3,5 Brettpunkte. Mannschaftspunkte müssen daher dringend zum Jahresabschluss eingefahren werden und was noch wichtiger ist, dass der SK Lauffen mit 8 Spielern antreten muss, um eine reale Chance zu haben.